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Revision as of 17:41, 6 April 2023

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Contents

Hilfe und Fehlermeldungen

Glossar

Support

Zunächst gibt es eine umfangreiche Liste von Verweisen auf zusätzliche Dokumentationen und Werkzeuge.

Falls man dort nicht fündig wird, könnte die Mailingliste [FIXME: irgendwo stand das noch ausführlicher] oder der Chat helfen. In beiden Fällen wird aber empfohlen zuvor Wie man einen Fehler meldet ... zu lesen.

Wie man einen Fehler meldet oder einen Verbesserungsvorschlag einreicht

(Verschoben nach Feedback)

Arbeiten mit Konten

Konten-Typen

für den Schnelleinsteiger

In GnuCash gibt es wie auch in der Buchhaltung 5 Haupt-Konto-Typen unter denen alle anderen Konto-Typen angelegt werden. Was man in anderen Finanzprogrammen als Kategorie versteht, heisst in GnuCash "Konto".

Die 5 wichtigsten Konten-Typen sind:

  • Aktiva: Aktivkonten dienen zur Erfassung von Gegenständen oder anderem Vermögen, das einen Wert hat.
  • Fremdkapital, früher Passiva: Fremdkapitalkonten bezeichnen Schulden oder Verbindlichkeiten.
  • Aufwand: Aufwendungen jeder Art, zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Steuern usw. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
  • Ertrag: Erträge jeder Art, die Sie z.B. durch Gehaltseinkünfte, Zinsen, Dividenden usw. haben. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
  • Eigenkapital: Eigenkapitalkonten werden verwendet, um die Eröffnungsbestände beim ersten Start von GnuCash oder zu Beginn einer neuen Buchungsperiode zu erfassen.


Für den Privatanwender ist das erst einmal verwirrend, deshalb gibt es hier eine Tabelle wie man die Kontoarten den Konten (Kategorien) zuordnet. Man sollte darauf achten, dass die Konten der ersten Ebene den fünf o.g. entsprechen.


Typen 1. Ebene Typen 2. Ebene Typen 3. Ebene
(Bilanzkonten)
Aktiva
[Umlaufvermögen] (kurzfristig)
Bargeld
Bank
Forderung
[Anlagevermögen] (langfristig)
Aktienkonto
Investmentfonds
Passiva
Eigenkapital
Verbindlichkeit
Kreditkarte
(Erfolgskonten)
Aufwand
Ertrag

Herleitung

In diesem Abschnitt sollen einige grundlegende Begriffe des Rechnungswesens und die Zusammenhänge dazwischen kurz dargelegt werden. Er soll nur ein grober Abriss sein und kann keine vollständige Einführung ersetzen. In der wikipedia finden sich wesentlich genauere Definitionen und auch jede Menge Literaturhinweise. Weiterhin wird jegliche Haftung für die Anwendung hier erwähnter Konzepte ausgeschlossen.

Das T-Konto

To really obtain an isolated negative quantity, it would be necessary to cut off an effective quantity from zero, to remove something of nothing: impossible operation. How thus to conceive an isolated negative quantity? --Lazare Carnot, French mathematician and member of the Academy of Science, 1803.

Wenn man einen solchen Satz liest, aus einer Zeit, in der Napoleon mit dem Code Civil die Grundlagen des Bürgerlichen Gesetzbuchs in den deutschen Landen einführte, ist es schon erstaunlich, dass die europäischen Kaufleute seit Jahrhunderten einen Trick hatten, mit dem sich diese Unvorstellbarkeit trotzdem bewerkstelligen ließ: das T-Konto - kein Warenzeichen eines gewissen Telekommunikationskonzerns.

T-Konto
Soll Haben

Vor Einführung der "EDV" wurden derartige Konten üblicherweise auf T-förmig unterteilten Karteikarten geführt. In der obersten Zeile steht die Kontobezeichnung, welcher üblicherweise eine Kontonummer vorangestellt wird, wodurch eine andere Systematik als die alphabetisch Reihenfolge möglich wird. Darunter werden die Zugänge auf der einen, die Abgänge auf der anderen Seite aufgezeichnet. Welches wofür die richtige Seite ist, hängt davon ab, um welche Art Konto es sich handelt [s.u.].

Doppelte Buchführung

Um Schreib- und Rechenfehler leichter finden zu können, wird im einfachsten Fall - später gibt es dann auch noch mehrteilige Buchungen - jeder Betrag in zwei verschiedenen Konten notiert. Man kann das auch so sehen, daß Geld nicht einfach entsteht oder verschwindet, sondern von A nach B fließt.

Da auch in einem mehrteiligen Buchungssatz immer auf beiden Seiten die gleiche Summe eingetragen wird, ergibt sich, dass der Saldo aller Konten immer 0 ist. Falls das bei manuell geführten Büchern einmal nicht der Fall ist, heißt es: Suchen!

Wer sich für die historische Details interessiert, kann ja mal einen Blick in Luca Pacioli's Summa de Arithmetica, Geometria, Proportioni et Proportionalità (Venedig 1494; Repro unter ISBN 88-317-6008-4) werfen, welches wohl die erste geschlossene Darstellung der Venetianischen Methode enthält.

Andere gebräuchliche Darstellungsformen im Rechnungswesen

Alternativ zum T-Konto ist etwa bei der GUV und der Bilanz die Staffelform (lat. scala: Treppe, Stufe) gebräuchlich.

   Aktiva (Anlagevermögen +  Umlaufvermögen)
 + Passiva
 - Fremdkapital
 = Eigenkapital

Was wo häufiger anzutreffen ist, ist auch von regionalen Gepflogenheiten abhängig. Während man in Kontinentaleuropa eher zum T-Konto tendiert, scheint man im angelsächsischen Sprachraum die Staffelform zu bevorzugen.

Bestandskonten

Am Anfang und am Ende einer Buchführungsperiode, in der Regel das Geschäftsjahr, steht eine Bilanz - ital. 2 Lanzen = 1 Balkenwaage. Damit die Waage ausgewogen ist, müssen die Konten ausgeglichen sein. Die Zahlen hierfür kommen aus der Inventur, der Erfassung des Inventars, der Bestandsaufnahme.

Um hier nun auch Äpfel mit Birnen vergleichen zu können, werden beide in inländischer Währung bewertet. Darauf, welche Bewertungsprinzipien auf welche Kontengruppen anzuwenden sind, soll an anderer Stelle eingegangen werden.

Bilanz.de
Aktiva Passiva
(Kapitalverwendung) (Kapitalherkunft)
Anlagevermögen Eigenkapital
+Umlaufvermögen +Fremdkapital

Vertikal gliedert sich die Bilanz nach der Fristigkeit. Dies ermöglicht eine Beurteilung der Liquidität:

Wenn ich alles langfristig angelege, aber kurzfristig fällige Verbindlichkeiten habe, bekomme ich ein Problem - zumindest bei gängigen Größenordnungen, denn McNamara sagte als Weltbankpräsident einmal:

Wenn Sie 1 Mio. Schulden haben, haben Sie ein Problem.
Wenn Sie 100 Mio. Schulden haben, hat ihre Bank ein Problem.

Bei der vertikalen Gliederung gibt es regionale Unterschiede zu beachten:

in Deutschland langfristig vor kurzfristig,
in der Schweiz und den USA beispielsweise umgekehrt.
Bilanz.ch
Aktiva Passiva
(Kapitalverwendung) (Kapitalherkunft)
Umlaufvermögen Fremdkapital
+Anlagevermögen +Eigenkapital
Eröffnung und Abschluss

Da man nun aber nicht das ganze Jahr ständig in der Bilanz rumschmieren will, werden die einzelnen Positionen mit den Eröffnungsbuchungen in die Kontenklassen 0-1 beim SKR03, respektive 0-3 beim SKR04 - die Bestandskonten - aufgelöst. Am Ende der Buchführungsperiode, dem Finanzjahr, werden die Konten analog durch Übertragung der Salden, aber dann unter Einbeziehung der #Erfolgskonten über die Gewinn- und Verlustrechnung (G&V), in die Schlussbilanz abgeschlossen.

Erfolgsneutrale Buchungen

Auf diesen Bestandskonten lassen sich alle erfolgsneutralen Buchungen tätigen. Das sind alle Buchungen, die keine Wertänderung bewirken, sondern den Wert nur zwischen 2 Bestandskonten verschieben. Die Klassiker hier wären die

  • Barabhebung vom und die
  • Bareinzahlung aufs eigene Konto.

In beiden Fällen wird Geld zwischen zwei Aktivkonten bewegt, es handelt sich um einen Aktiv-Tausch. Analog wäre ein Passiv-Tausch, wenn man sich etwa Geld von der Oma leiht, um einem Freund das zuvor von ihm geliehene Geld zurückzuzahlen.

Erfolgt die Verschiebung zwischen einem Aktiv- und einem Passivkonto, so spricht man auch von einer Bilanzverlängerung - die Bilanzsumme, also die Zahl, die auf beiden Seiten unter dem Strich steht, erhöht sich - oder um eine Bilanzverkürzung, wenn die Bilanzsumme dadurch kleiner wird.

Einige typische erfolgsneutrale Gründungsbuchungen:

  • Inhaberin bringt mit EUR X bewertetes Fahrzeug ein.
  • Teilhaber legt EUR Y in Kasse ein.
  • KFW stellt zinsgünstigen Gründerkredit auf Geschäftskonto zur Verfügung.
Typische Aktiv-Konten

Hier sind zunächst die meisten Konten, von denen Zahlungen getätigt werden. Also alle Barbestände wie Kasse und Urlaubskassen für Fremdwährungen, sowie die Girokonten, sofern sie im Haben sind.

Dazu kommen Finanzanlagen wie Sparbücher, Edelmetalle, Pfand- und Schatzbriefe, Aktien, Fonds, Derivate und kapitalbildende Versicherungen.

Weiterhin gehören hier auch die Sachanlagen wie Auto, Häuschen rein, sofern man sie berücksichtigen möchte oder muss, weil sie etwa mit einem Kredit in Zusammenhang stehen.

Typische Passiv-Konten

Hier gehören alle Kredite hin. Von der Hypothek aufs Häuschen über das von Oma geborgte Geld und den bei Tante Emma angeschriebenen Einkauf, sowie alles was man noch bei seinem Wirt auf dem Deckel oder Kerbholz hat, bis zum Girokonto, sofern es im Dispo (oder noch schlimmer überzogen) ist.

Obwohl man mit ihr bezahlen kann, fällt auch die Kreditkarte hierunter.

Erfolgskonten

Üblicherweise betreibt man zunächst einigen Aufwand um später zu einem Ertrag zu kommen. Ist am Ende der Buchführungsperiode der Ertrag größer als der Aufwand, spricht man vom Gewinn, andernfalls vom Verlust - oder allgemein vom Erfolg. Zur Ermittlung dieses Ergebnisses dient die Gewinn- und Verlustrechnung, kurz GuV, engl. Profit & Loss oder P&L.


Betrachtungsebenen im Rechnungswesen

Damit später keine Missverständnisse aufkommen, sollen kurz hier nun die verschiedenen Ebenen des Rechnungswesen und ihrer Begriffspaare betrachtet werden. Beginnen wir mit den juristischen Spitzfindigkeiten:

In dem Moment, in dem man als Käufer einen Kaufvertrag abschließt, tätigt man eine Ausgabe. Analog erzielt man als Verkäufer bei Abschluss eines Verkaufs[vertrages] eine Einnahme. Durch den Vertragsabschluss entsteht erst einmal ein beiderseitiges Schuldverhältnis, der Anbietende schuldet die Leistung und der Nachfragende die Zahlung. Also erst dann, wenn eine Zahlung erfolgt, entstehen daraus Auszahlung und Einzahlung. Wir befinden uns auf der Ebene der Finanz- oder Liquiditätsrechnung. Diese betrachtet Fragen wie:

Hat der Kassierer für heute genug Wechselgeld?
Verfügen wir über genügend flüssige Mittel, bar oder unbar, um alle fälligen Forderungen zu begleichen?

Weiterhin dient sie auch als Grundlage für die EÜR .

Aber erst in dem Moment, in dem man ein Wirtschaftsgut, also eine Ware oder Dienstleistung verbraucht, handelt es sich um Aufwand. In engem zeitlichem Zusammenhang entsteht zumeist ein Zwischen- oder Endprodukt, welches dann als Ertrag verbucht wird. Der Arbeitnehmer produziert etwa aus 8 Stunden Schlaf und einem guten Frühstück die Arbeitskraft, die er anschließend seinem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Wir befinden uns auf der Ebene der Gewinn- und Verlustrechnung, kurz GuV, die immer noch zum externen Rechnungswesen gehört, da unter Umständen Rechenschaft nach außen, etwa gegenüber dem Finanzamt, abgelegt werden muss.


Das folgende Beispiel ist zugleich ein Ausnahmetatbestand, da auch bei EÜR für höherwertige, langlebige Wirtschaftsgüter nur die Abschreibungen anzusetzen sind. Weiterhin sei ein steuerlicher Kleinunternehmer angenommen, der mit der MWSt. nichts am Hut hat.

Vorgang Ebene Zeitpunkt Betrag
Wir kaufen am 2. Januar eine PC für EUR 900,-- Ausgabe Januar 900,--
Der Händler räumt uns freundlicherweise ein Zahlungsziel von einem Monat ein, welches wir auch ausnutzen und einhalten. Auszahlung Februar 900,--
Der Gesetzgeber sieht eine Nutzungsdauer von 3 Jahren vor. Aufwand lfd. und die beiden folgenden Jahre jeweils 300,--


Wem das noch nicht reicht, der kann sich dann noch mit dem internen Rechnungswesen befassen. Dort wäre die nächste Stufe dann die Kosten- und Leistungsrechnung.

Da bleibt dann der neutrale Aufwand, wie etwa die Spende ans Rote Kreuz, außen vor, während die kalkulatorischen Kosten, wie etwa Unternehmerlohn oder kalkulatorische Abschreibungen, also Kosten, denen kein Aufwand in gleicher Höhe gegenübersteht, hinzukommen.

Dort werden dann zunächst Kostenarten wie etwa Wasser und Strom erfasst und nach verschiedenen Schlüsseln auf Kostenstellen wie etwa den verschiedenen Produktionsstätten umgelegt, um schließlich Kostenträgern, also den erzeugten Produkten zugeordnet zu werden.

Gewinnermittlungsmethoden Einnahmeüberschussrechnung und Betriebsvermögensvergleich

Ob aber ein Einkauf als Aufwand oder erfolgsneutral gilt, ist davon abhängig, welche Art der Gewinnermittlung man anwendet:

  • Einnahmeüberschussrechnung: In der Einnahmenüberschussrechnung, kurz EÜR nach § 4 (3) EStG, die für Freiberufler und kleine Gewerbetreibende in Frage kommt, die die Grenzen von § 141 AO nicht überschreiten, wird vereinfacht die Ebene des Zahlungsflusses betrachtet. Diese Methode dürfte im übrigen auch für den Privatanwender hinreichend sein.
Das bedeutet anders ausgedrückt, dass die Offenen Posten (noch) nicht erfolgswirksam sind.

/!\ Doch Vorsicht, zur Zeit - GnuCash 2.4.x - ist dies in GnuCash noch nicht implementiert. Also entweder die Rechnungen nicht verwenden oder den Berichten misstrauen! Details und Aktualisierungen dazu finden sich auf der englischen Seite Cash Based Accounting.

  • Betriebsvermögensvergleich: In der Bilanzierung, die u. a. für Kapitalgesellschaften vorgeschrieben ist, entsteht der Aufwand u. U. erst beim Werteverzehr, also wenn etwa ein Rohstoff, durch Materialentnahmeschein belegt, in der Produktion verbraucht wird. Zuvor handelt es sich entweder um einen Aktiv-Tausch (liquide Mittel, etwa Bargeld, gegen Ware) oder um eine Bilanzverlängerung (Erhöhung von Warenbestand und Verbindlichkeiten), was in beiden Fällen erfolgsneutral ist.

Die Details dazu, welche Methode anzuwenden ist, findet man hier.


Umsatzsteuerzahlungsmethoden Soll- und Ist-Besteurung

Wann jedoch die Umsatzsteuer auf einer Ausgangsrechnung fällig zur Zahlung an das Finanzamt ist, kommt darauf an, welche Besteuerungsmethode man verwendet bzw. verwenden darf.

  • Besteuerung nach vereinbarten Entgelten: Bei der Regel- oder Soll-Besteuerung ist die Umsatzsteuer in der Voranmeldung für den Monat mit anzumelden, in dem die Leistung ausgeführt wurde, auch wenn noch kein Geld dafür eingenommen wurde. Es kann also zu Liquidätsengpässen kommen, da man schon Geld an das Finanzamt abführen muss, bevor es zum Geldeingang vom Kunden kam.
  • Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten: Bei der Ist-Besteuerung nach § 20 UStG, die für bestimmte Berufsgruppen vorgeschrieben ist bzw. beim Finanzamt beantragt werden kann, wenn die Umsatzgrenzen dafür eingehalten werden, ist die Umsatzsteuer erst dann fällig, wenn das Geld dafür eingenommen wurde.
Typische Aufwands-Konten

Beim Privathaushalt wären das in erster Linie die Kosten für die Unterkunft und die Verpflegung, die je nach ausgeübten Tätigkeiten durch eine nahezu unbegrenzte Zahl weiterer Kosten ergänzt werden können.

Typische Ertrags-Konten
  • Bei abhängig Beschäftigten wäre das Ertragskonto per excellence das Gehalt, während es
  • beim Kapitalisten hingegen die Kapitalerträge Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne wären.
  • Der Großgrundbesitzer verbucht Mieten und Pachten,
  • das Unternehmen Umsatzerlöse,
  • der Freiberufler Honorare usw. usf.

Kontentypen in Gnucash

Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen

Nach der theoretischen Einführung soll hier nun eine Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen nebst englischer Originalbezeichnung in die Hierarchie erfolgen.

(Bestandskonten:)
  Aktiva [engl. Asset, kann auch Anlagevermögen bedeuten]
    Bargeld [engl. Cash]
    Bank [engl. bank account]
    Forderungen [offene, eingeforderte, auch Debitoren, engl. A/Receivable, account receivable, A/R]
    Investmentfonds [engl. Mutual Fund]
    Aktienkonto [engl. Stock]
  (Passiva, als eigenständiger Typ nicht vorhanden)
    Fremdkapital (bis 2.2.8: Passiva) [engl. Liability]
      Verbindlichkeit[en] (offene, eingeforderte, auch Kreditoren)
                          [engl. A/Payable, account payable, A/P]
      Kreditkarte [engl. Credit Card]
    Eigenkapital [engl. Equity]
(Erfolgskonten:)
  Aufwendungen [engl. Expense]
  Erträge [engl. Income]
  Handelskonten [engl. Trading accounts] (ab 2.3.x, Konten für den Devisenhandel, deren Ergebnis noch nicht realisiert ist, also schwebt)

Spezielle Kontentypen in GnuCash

Neben den oben hergeleiteten grundlegenden Kontentypen für Bestandskonten Aktiva [engl. Asset], Eigenkapital [engl. Equity], und bis 2.2.8 Passiva, danach Fremdkapital [engl. Liability],

sowie Erfolgskonten Aufwendungen [engl. Expense] und Erträge [engl. Income] gibt es in GnuCash noch einige spezielle Kontentypen.

"Online"-Konten

Die Mehrzahl der Spezialkonten dient dazu das Leben zu erleichtern, indem sie mit der Außenwelt kommunizieren, so dass nicht alles manuell eingegeben werden muss.

Kursabfragen

Bei den Kontentypen Investmentfonds [engl. Mutual Fund] und Aktienkonto [engl. Stock] werden Zusatzinformationen hinterlegt, die es ermöglichen, mittels Finance::Quote online die Kurse abzufragen.

Werden Konten anderen Typs in Devisen geführt, so ist auch deren Bewertung von Kursaktualisierungen mittels Finance::Quote betroffen, falls man das Merkmal bei der entsprechenden Fremdwährung aktiviert.

Online-Banking

Beim aktiven Kontotyp Bank [engl. bank account], ist es möglich, mittels verschiedener Module wie OFX für angelsächsische Länder oder HBCI für Deutschland diverse Online-Transaktionen wie Umsatzabfrage oder auch Online-Banking durchzuführen.

Ähnliches gilt für den passiven Typ Kreditkarte [engl. Credit Card].

Offene-Posten-Verwaltung

Die Kontentypen Forderungen [engl. A/Receivable, account receivable, A/R] und Verbindlichkeiten [engl. A/Payable, account payable, A/P] dienen dazu, im Geschäftsmodul die offenen Posten, also unbezahlten Rechnungen, zu verwalten. Die selbst geschriebenen werden als Forderungen erfasst, die erhaltenen als Verbindlichkeiten. Den Überblick behält man über die zugehörigen Berichte.


Von GnuCash automatisch angelegte Konten

Sicherlich wundert sich der eine oder die andere darüber, wenn in der Kontenübersicht Konten auftauchen, die sie nie im Leben angelegt haben. Das mag zunächst unheimlich erscheinen, lässt sich aber erklären.

Anfangsbestand

Dies Konto ist vom Typ Eigenkapital und wird angelegt, wenn man im Neue-Kontenhierarchie-Assistenten Anfangsbestände eingegeben hat. Dann dient es als Gegenkonto für die daraus generierten Eröffnungsbuchungen. Im Gegensatz zu den unten genannten Konten weist seine Existenz nicht auf einen Fehler hin, sondern auf gängige Praxis.

Ausgleichskonto

Das Ausgleichskonto wird angelegt, wenn man zu mindestens einem Teilbetrag einer Buchung kein Konto angegeben hat. Es existiert also mindestens eine Buchung, die noch ausgeglichen werden muss. Man hat also irgendwo die Doppelte Buchführung nicht konsequent umgesetzt und sollte die in dem Konto aufgeführten Buchungen noch berichtigen.

Ausbuchungskonto-<Währung>

Auch hier hat man einen Fehler gemacht, allerdings im Zusammenhang mit einer Fremdwährung.

Kontenrahmen

Spätestens infolge der Weltwirtschaftskrise wurde offenbar, dass eine gewisse Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Betrieben wünschenswert sei. Daher wurden erstmals durch den Reichskontenrahmen (RKR) von 1937 gewisse Vorgaben verbindlich gemacht.

Wer noch mehr über Kontenrahmen wissen möchte, als hier beschrieben wird, sollte sich die Seite von [1] ansehen. Das Angebot der DATEV findet sich hier.

Kontenplan
An verschiedenen Stellen gibt es in den Kontenrahmen optionale Zweige oder mehrere Alternativen oder sie bedürfen der Ergänzung, z.B. wenn man mehrere Girokonten bei gewöhnlichen Banken hat. Indem man nun seine Ergänzungen einbaut und unbenötigte Kontenzweige ausblendet, entwickelt man aus dem Rahmen seinen individuellen Kontenplan.

Aufbau: Kontenklasse, -gruppe, -art

Gewöhnlich ist ein Kontenrahmen im Zehnersystem gegliedert. Dabei gibt die erste Stelle der Kontonummer die Kontenklasse, die zweite die Kontengruppe und ggf. die dritte die Kontenart an, während die vierte ein konkretes Konto bestimmt.

Kriterien

Zunächst sollen einige Kriterien erläutert werden, nach denen sich die verschiedenen Kontenrahmen klassifizieren lassen.

Verbandskontenrahmen und Standardkontenrahmen

Nach Gründung der BRD haben verschiedene Branchenverbände (Industrie, Groß- & Außenhandel ...) Kontenrahmen entsprechend ihren Erfordernissen entwickelt und ihren Mitgliedsbetrieben anempfohlen. So bietet ein Kontenrahmen

  • für den Handel viel Platz für verschiedene Warengruppen, jeweils mit den diversen Erlösschmälerungen (Rabatte, Boni, Skonti), während
  • verarbeitende Gewerbe selbigen für die Kostenrechnung (Kostenarten, -stellen, -träger) verwenden. Beispiele: GKR, IKR

Für kleinere Organisationen hat die DATEV als Genossenschaft selbstständiger Steuerberater verschiedene Standardkontenrahmen, kurz SKR, entwickelt:

SKR49 für Vereine, Stiftungen, gGmbHs,
für Firmen
SKR03 Prozessgliederungsprinzip,
SKR04 Abschlussgliederungsprinzip.

Prozessgliederungsprinzip vs. Abschlussgliederungsprinzip

Die Grundstruktur der Bilanzierung wurde im § 266 HGB festgeschrieben. Kontenrahmen, die entsprechend aufgebaut sind, folgen dem Abschlussgliederungsprinzip. Beispiel: SKR04

Ein anderer, eher pädagogischer Ansatz ist die Gliederung der Konten anhand eines fiktiven Geschäftsjahres. Den bezeichnet man als Prozessgliederungsprinzip. Beispiel: SKR03

Im Prinzip enthalten beide aber dieselben Konten, lediglich deren "Hausnummern" sind verschieden.

Zugriff über Kontonummer oder Gliederung

Da es zur Zeit (noch) nicht möglich ist, per Knopfdruck zwischen Kontobezeichnung und Kontonummer als Auswahlkriterium umzuschalten, gibt es einige Kontenrahmen, bei denen die Auswahl über die Kontobezeichnung und damit über die HGB-Gliederung erfolgt und andere, bei denen die Kontobezeichnung die Kontonummer enthält. Letztere eignen sich vor allem für Vollzeit-Buchhalter, die ihre Hausnummern aus dem ff kennen. Dagegen werden sich Nebenher-Buchhalter wohl schneller anhand der HGB-Gliederung zum gewünschten Konto durchhangeln.

Auflistung von Kontenrahmen

Hier sind einige Kontenrahmen aufgelistet.

Abkürzung Kontenrahmen verfügbar Land Beschreibung
EKR Österreichischer Einheitskontenrahmen ja AT für Österreich
SKR07 Standardkontenrahmen 07 nein AT/DE angelehnt an den Österreichen Einheitskontenrahmen
KMU Schweizer Kontenrahmen für KMU ja CH für kleine und mittlere Unternehmen
SKR01 Standardkontenrahmen 01 nein DE ist für kleine Personengesellschaften geeignet
SKR02 Standardkontenrahmen 02 nein DE ist für kleine Kapitalgesellschaften
SKR03 Standardkontenrahmen 03 10% DE ist wie SKR01, aber stärker untergliedert nach dem Prozessgliederungsprinzip
SKR04 Standardkontenrahmen 04 90% DE ist wie SKR02, aber stärker untergliedert nach dem Abschlussprinzip
SKR49 Standardkontenrahmen 49 100% ab 2.2.9 DE für Vereine
SKR81 Standardkontenrahmen 81 nein DE für Ärzte
SKR97 Standardkontenrahmen 97 nein DE für Privatpersonen
WoWi Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft 100% ab 3.4 Stand 2012 seit 2018
100% ab 2.2.9 Stand 2003 seit 2008
DE für Vermieter, Wohnungsbaugesellschaften
EKR Einzelhandel-Konterahmen nein DE für den Einzelhandel
GKR Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie nein DE für den Großhandel
IKR Industriekontenrahmen nein DE für die Industrie

In GnuCash enthaltene Kontenrahmen

Einige davon sind, wenn auch teilweise in abgespeckter Version, für GnuCash verfügbar. Da diese von Freiwilligen gepflegt werden, sind sie nicht unbedingt vollständig, aktuell oder gar fehlerfrei. Verbesserungen, Ergänzungen etc. sind daher jederzeit auf der deutschen GnuCash-Mailingliste willkommen.

Da die Kontenrahmen länderspezifisch sind, werden sie nur angezeigt, wenn das Programm mit den richtigen Ländereinstellungen gestartet wird.

AT - Austria/Österreich
Einheitskontenrahmen 2017
Der österreichische Einheitskontenrahmen in der Fassung 2017 wird seit Version 3.4 mitausgeliefert. Dieser Rahmen enthält nur die Platzhalterkonten der dreistufigen Hierachie, d.h. die eigentlichen Konten mit vierstelliger Kontonummer sind selbst nach Bedarf anzulegen.
Der österreichische Einheitskontenrahmen wurde vom Fachsenat für Betriebswirtschaft der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (zum Zeitpunkt der Beschlussfassung noch Kammer der Wirtschaftstreuhänder) unter der Bezeichnung KFS/BW 6 im Mai 2017 beschlossen und veröffentlicht.
CH - Schweiz
KMU 2013
Für kleine und mittlere Unternehmen
Seit 3.9
ist das Grundmodul KMU, gültig ab 2013, in Gnucash enthalten.
Ältere Versionen
enthielten seinen Vorgänger als chkmu.
DE - Deutschland
SKR03
Ein abgespeckter SKR03, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem Prozessgliederungsprinzip, bei dem der Zugriff über die Kontonummer erfolgt, ist in GnuCash enthalten.
SKR04
Ein fast vollständiger SKR04, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem Abschlussgliederungsprinzip, bei dem der Zugriff über die Gliederung nach HGB erfolgt, ist in GnuCash enthalten. Indiv. Anpassungen sind jederzeit möglich. Bsp. SKR04 im Konto Aktiva: V.Finanzanlagen: Bank: (1800) - könnte dann Platzhalter (jederzeit reversibel) haben -, wenn Unterkonto "DEINEBank" (z.B. 1801) + Unterkto. "DIESEBank" (z.B. 1802) angelegt werden u. sie die einzigen Bankkonten sind.
Alternativ
gibt es einen nummernorientierten bei Erwin Rieger mit sehr interessanten Erweiterungen.
Literatur
http://www.kiehl.de/downloads/117586/L2-52801.pdf
SKR49 für Vereine, Stiftungen und gemeinnützige GmbH
Seit GnuCash 3.4
Fassung 2018 integriert, separat herunterladbar in Bug 795425 - (SKR49) Version 2018 of german account template SKR49 for non-profits.
GnuCash 2.2.9 - 3.3
Fassung 2008 integriert.
Weitere Informationen: zur Gnucash-Version des Kontenrahmens in De/SKR49.
Quelle
Kontenrahmen der DATEV zur Branchenlösung für Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbH
Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft
Für Vermieter, Wohnungsbaugesellschaften
seit Version 3.4
Der „Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft“ ist auf den Stand von 2012 in Gnucash enthalten.
Seit GnuCash Version 2.2.9 bis 3.3
war er auf dem Stand von 2004 enthalten.

Weiterentwicklung von Gnucash: der nächste Kontenrahmen

Es geht das Gerücht um, dass man die verschiedenen Anlagen der Einkommensteuererklärung als Module implementieren könnte. Leider hat sich bisher noch niemand daran gewagt. Falls sich mal jemand an dem einen oder anderen Modul, vielleicht Lohnsteuer, versuchen möchte, kann er/sie/es sich ja mal zwecks Unterstützung vertrauensvoll an gnucash-de@gnucash.org wenden.

Einige kritische Betrachtungen

Dieser Abschnitt gehört sehr wahrscheinlich ganz woanders hin, die Problemstellungen, die hier beschrieben werden sollen, wurden aber beim Erstellen obigen Konzepts offenbar.

Lokalisierung ist mehr als Übersetzung

Gerade wenn es darum geht, Dinge zu bewerten, kann das nicht wertfrei geschehen. Werte sind aber wiederum abhängig von dem Kulturkreis, in dem man sich befindet. So ist beispielsweise in Europa das Rechtswesen der verschiedenen Staaten unterschiedlich stark durchdrungen von römischen Prinzipien im Süden und germanischen im Norden, Präzedenzrecht versus deduktivem Recht etc. pp. Diese Recht wirkt dann auch auf das Rechnungswesen ein. Die Mehrzahl der Entwickler lebt in einem Kulturkreis, für den die Prinzipien in den US_GAAP - United States Generally Accepted Accounting Principles festgelegt sind, die zum Teil im krassen Gegensatz zu den etwa in Deutschland geltenden Bestimmungen des HGB - Handelsgesetzbuchs stehen. Beispiel: Fair Value versus Niederstwertprinzip. Der Versuch eines Kompromisses findet sich in den IFRS - International Financial Reporting Standards. Daher sollte eines der Ziele in der Weiterentwicklung von GnuCash sein, eine Internationalisierung und teilweise auch eine Europäisierung zu erreichen. Letzteres soll bedeuten, dass EU-Richtlinien etwa zum Umsatzsteuerrecht ja für alle Mitgliedsstaaten gleichermaßen gelten und entsprechende eurokratische Floskeln wie

der Zeitpunkt der Lieferung oder sonstigen Leistung oder der Vereinnahmung des Entgelts oder eines Teils des Entgelts (wenn die Lieferung oder Leistung noch nicht ausgeführt ist), sofern dieser Zeitpunkt feststeht und nicht mit dem Ausstellungsdatum der Rechnung identisch ist

oder die gegenteilige Formulierung "Soweit nicht anders angegeben..." gleich in allen EU-Amtssprachen in die Templates Eingang finden, wobei Inter Active Terminology for Europe hilfreich sein könnte - diese Definition des Lieferdatums nur als Beispiel aus dem Richtlinientext, welche hoffentlich nie in der Form auf der Rechnung erscheinen muss.

Daten-Import, Daten-Export, Online-Datenverarbeitung

Daten importieren und exportieren

In Kapitel De/Im-Export werden alle Beiträge zum Import und Export der Buchhaltungsdaten gesammelt.

Online-Banking

Die relevanten Informationen wurde auf der Seite Online-Banking zusammengefasst.

Wertpapierkurse – Maschinelle Kursabfrage mit GnuCash – Online-Kursabfrage mit FinanceQuote

Das ausführliche Kapitel zur automatischen Wertpapier-Kursabfrage in GnuCash befindet sich auf der Unterseite Aktienhandel.

Liste der Kursquellen

Diese Liste ist inzwischen im Anhang A der GnuCash-Hilfe

letzte veröffentlichte Version
aktuelle Entwicklerversion

aufgegangen.

Tips
  • Ein Symbol der Form aaabbb=X liefert, zumindest bei Yahoo, den Wechselkurs zwischen den Währungssymbolen aaa und bbb.
  • Auf unixartigen Systemen gibt es seit FQ 1.15 man pages in Abschnitt 3p, welche man beispielsweise mit
    man Finance::Quote::AEX
    

aufrufen kann.

  • Wenn man auf der Suche nach dem richtigen Symbol ist, wird man oft auch durch googlen fündig.

Welche Einstellungen GnuCash verwendet und wo sie gespeichert werden

Dieser Abschnitt dient verschiedenen Zwecken:

  • Welche Annahmen macht GnuCash beim Start, und wie lassen die sich beeinflussen?
  • Welche Verzeichnisse und Dateien sollten kopiert werden, wenn man auf einen anderen Rechner umzieht, bzw. in einem Backup berücksichtigt werden?
  • Wo befinden sich die Vorlagen, falls man Anpassungen vornehmen möchte?

Konventionen

Vielerorts werden in der Dokumentation Variablen verwendet, da sich deren Standardwerte je nach Betriebssystem, Bauweise des Programms, Programmversion … unterscheiden. Diese werden grundsätzlich groß geschrieben. Es sind aber zwei Arten zu unterscheiden:

Umgebungsvariablen

Die Schreibweise zur Referenzierung von Umgebungsvariablen ist vom Betriebssystem abhängt:

Unixoid (*BSD, Linux, macOS)
einfache Variante
$NAME
sichere Variante
${NAME}
Microsoft (DOS, Windows)
%NAME%

Normalerweise verwenden wir hier die einfache unixoide Variante. Beim Start wertet Gnucash zunächst verschiedene Umgebungsvariablen aus. Die selbstverständlichste ist

$HOME
Das Verzeichnis, in dem normale Benutzdaten gespeichert werden:
unixoid
/home/<Benutzername>
Windows
ab Vista
C:\Users\<Benutzername>

Daneben sind für "normalen Benutzer" wichtig

$LANG
durch welche die länderspezifischen Einstellungen Sprache, Währung, Datum- und Zeitformat, sowie Vorlagen für Berichte und Kontenrahmen bestimmt werden. Wie diese Variable zu setzen ist, ist vom verwendeten Betriebssystem abhängig;
$LANGUAGE
eine durch Doppelpunkte : getrennte Präferenzliste von Sprachvarianten. So würde mit LANGUAGE="fy:nds:de" zunächst nach einer Übersetzung in Friesisch, dann Niedersächsisch und schließlich Hochdeutsch gesucht.

Siehe Locale_Settings.

Konfigurationsvariablen

Was und wohin wird installiert? Auf diese Variablen hat der normale Anwender keinen Einfluß. Diese hat der Maintainer des Paketes beim Distributor in der Konfiguration zum Bau beispielsweise mit cmake -D … festgelegt. Es kann aber ganz nützlich sein, schon einmal davon gehört zu haben, da es die Suche nach Dateien, etwa um Berichte anzupassen, erleichtert.

Beispiel: PREFIX legt gewissermaßen die Wurzel des Teilbaumes fest, in den Dateien installiert werden. Der Standardwert hierfür ist

  • beim Selbstkompilieren /usr/local/<Paketname>,
  • bei Distributionen /usr/share/[<Desktop>/]<Paketname>.
  • bei *SuSE < 11.x war es aber für GnuCash /opt/gnome/gnucash.

Hierzu gehört auch die Festlegung, ob

  • Aqbanking (deutsches Onlinebanking)
  • OFX (Datenimport für den Rest der Welt ;-))
  • DBI (SQL-Datenbankunterstützung seit 2.3.x)

verfügbar ist oder nicht.

Die eigentlichen Daten

Falls man vergessen hat, wohin man seine Datei gespeichert hat, startet man GnuCash und sieht nach, was im Dialog Datei->Speichern unter… steht. Im Datei-Menü stehen auch noch bis zu 4 zuletzt verwendete Dateien, falls man mehrere hat.

Abhängig vom ab Version 2.3 wählbaren Dateiformat, variiert eine Datensicherung aber etwas:

  • XML: Dies ist eine normale, eventuell gzip-komprimierte Textdatei, die in älteren Versionen der Standard war. Bis 2.3.irgendwas gab es keine Vorgabe für die Dateinamenerweiterung für die aktuelle Datei, wohl aber die vom Programm angelegten Sicherungskopien .xac nach dem Vorgänger XAccountant. Seitdem wird sowohl für die Datei als auch die Sicherungskopien .gnucash. Die Sicherungskopien enthalten zwischen eigentlichem Namen und Erweiterung aber noch einen Zeitstempel.
  • sqlite3: Auch die ist eine einzelne Datei, allerdings im sqlite-Format.
Diese beiden Dateitypen lassen sich einfach mit den Bordmitteln des jeweiligen Betriebssystems also einem Backup-Programm oder dem Datei-Browser auf nahezu jedes beliebige Medium - Diskette, USB-Stick, CD/DVD/BD, externe Festplatte, Netzwerklaufwerk - sichern.
  • mysql, postgres: hier muß man zunächst mit den Mitteln des jeweiligen DatenBank-Management-Systems (DBMS) einen Dump der Datenbank - Vorgabe für deren Namen ist gnucash - erstellen, den man dann sichern und notfalls wieder einspielen kann. Details dazu entnimmt man dem Handbuch des jeweiligen DBMS.


Das Verzeichnis $HOME/.gnucash (GNC_DOT_DIR)

Wichtig
Seit Version 3.0 folgt GnuCash der XDG Base Directory Specification. Daher sind viele der folgenden Angaben veraltet.
ToDo
Configuration_Locations hier einpflegen.

Traditionell speichern Linux-Programme vom Benutzer individuell anpassbare Einstellungen in einem verborgenen Verzeichnis - daher der Punkt vor dem Namen - mit dem Namen des Programms im Heimatverzeichnis des Benutzers, also $HOME/.gnucash.

Unter

  • Windows
    • ab Vista C:\Users\myname\AppData\Local\.... Und unter
    • bis XP entspräche das C:\Dokumente und Einstellungen\MeinName\Lokale Einstellungen\...,
  • macOS $HOME/Library/Application Support/Gnucash

Anpassungen an Vorlagen, die über die Optionen des Programm erfolgen, speichert Gnucash dort. So befinden sich die benutzerdefinierten Berichte in der Datei $HOME/.gnucash/saved-reports-<version>.

Dieser Pfad läßt sich durch das Setzen der Umgebungsvariablen GNC_DOT_DIR verändern, etwa:

GNC_DOT_DIR=~/test/.gnucash gnucash <weitere Parameter>

Dadurch ist es beispielsweise möglich, für geschäftliches, privates und Programmierung verschiedene Konfigurationen zu verwenden. Allerdings sollte man beachten, daß für einige Einstellungen GSettings, respective GConf zuständig ist.

GNOME Einstellungen

Einstellungen, welche insbesondere die äußere Erscheinungsform von GnuCash betreffen wie

  • Fenstergröße
  • Spaltenanordnung
  • Voreinstellungen von Dialogen
  • Einstellungen für Warnungen

werden, wie bei anderen Programmen des Gnome-Desktops gespeichert. Die Möglichkeiten hängen von der Version ab:

Seit GnuCash 2.6: GSettings

Wie Gnome3 verwendet Gnucash seit Version 2.6 GSettings. Dieses verwendet die nativen Backends der jeweiligen Betriebssysteme wie Windows-Registry und DConf unter Linux.

Um also die Werte unter dem Schema

seit GnuCash 4.7
org.gnucash.GnuCash
zuvor
org.gnucash

anzusehen oder zu bearbeiten, sind also die entsprechenden Werkzeuge des jeweiligen Betriebssystems zu verwenden:

Linux
das dconf-Werkzeug, z.B. zum Auslesen
dconf dump /org/gnucash/GnuCash
Komfortabler geht es mit dem graphischen dconf-Editor dconf-editor.
macOS
das defaults-Werkzeug, z.B. zum Auslesen
defaults read --app Gnucash
Windows
Im Registry-Editor regedit unter dem Pfad HKEY_CURRENT_USER\Software\GSettings\org\gnucash\GnuCash.

Bis GnuCash 2.4: GConf (GNOME configuration database)

wurden sie mithilfe des GConf-Daemons, gewissermaßen einem Gegenstück zur Windows-Registry, im Schlüssel </apps/gnucash/> und seinen Unterverzeichnissen wie

<./history/> Zuletzt geöffnete Dateien
<./file0> aktuelle Datei

gespeichert.

Physikalisch liegen diese in $HOME/.gconf/apps/gnucash/ und eigentlich sollte man die Änderung GnuCash überlassen. Falls man aber - aus welchen Gründen auch immer - doch mal Änderungen daran vornehmen wollte, sollte man die besser mithilfe von dem CLI

gconftool-2

oder dem GUI

gconf-editor

durchführen, welches sogar übersetzte Hinweise zur Bedeutung der Einstellungen hat. Die Gnucash-spezifischen Einstellungen befinden sich unter apps/gnucash.

Wer trotzdem meint, diese Dateien anderweitig bearbeiten zu müssen, sollte hinterher der GConf-Daemon neu starten, um ihm die Änderungen bekannt zu machen.

Allgemeine Gnome-Einstellungen

Bestimmte Einstellungen wie etwa den Standard-Zeichensatz übernimmt GnuCash vom Gnome-Desktop. Um diese anzupassen verwendet man am besten das Gnome-Kontrollzentrum

gnome-control-center

und hat eine schöne grafische Oberfläche, sofern das Programm installiert ist. Sofern man einen anderen Desktop verwendet kann man es aber nachinstallieren.

AqBanking-Einstellungen

Das Online-Banking-Modul speichert seine Einstellungen in $HOME/.aqbanking. In älteren Versionen war es das Verzeichnis $HOME/.banking. Falls also die Einstellungen nach einem Update verschwunden sind, ist das Verzeichnis ~/.banking nach ~/.aqbanking zu kopieren.

Gegebenfalls hat man in den Einstellungen angegeben, wo weiteres Zubehör wie die RDH-Schlüsseldiskette zu finden ist.

Zusammenfassung

Somit sollte man nach getaner Arbeit folgende Verzeichnisse sichern:
# Online-Banking:
~/.[aq]banking
## Bei klassischem HBCI wird die Schlüsseldatei idealerweise sowieso nur auf einem externen Medium (Floppy, Stick, ...) gespeichert.

# Werte aus Menü Bearbeiten->Einstellungen:
## seit Gnucash 2.6
~/.config/dconf/user
## bis Gnucash 2.4.x stattdessen: ~/.gconf/apps/gnucash/

# Sonstige GnuCash-Einstellungen:
## Seit Gnucash 3.0:
~/.config/gnucash
~/.local/share/gnucash
## bis Gnucash 2.6.x stattdessen: ~/.gnucash

das/die Verzeichnis[se] der Gnucash-Datei[en]

Vorlagen: Berichte, Kontenrahmen etc.

Falls man das Bedürfnis hat, weitergehende Änderungen an den Vorlagen vorzunehmen, so findet man sie in der Regel in den Unterordnern des GnuCash-Verzeichnisses.

Wo der GnuCash-Ordner liegt ist von Distribution zu Distribution verschieden. Mögliche Anlaufstellen sind etwa

/opt/gnome/share/gnucash (ältere Suse-Distribution) oder
/usr[/local]/share/gnucash.

Falls man das Programm sebst baut, kann man den Pfad über den Konfigurationsparameter --prefix=PREFIX festlegen, siehe oben.

Falls man Änderungen an den Dateien vornimmt, sollte man "Das geänderte Formular vor dem Update schützen" beachten.


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