Difference between revisions of "De/Referenz"

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(Auf der Mailingliste: Betreff)
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[[De/GnuCash | Zurück zur Hauptseite]]
 
[[De/GnuCash | Zurück zur Hauptseite]]
 
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=Hilfe und Fehlermeldungen=
 
== Glossar ==
 
== Glossar ==
 
 
*[[de/Glossar | Hier]] gehts zum Glossar.
 
*[[de/Glossar | Hier]] gehts zum Glossar.
 
 
 
== Support ==
 
== Support ==
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Zunächst gibt es eine umfangreiche [[de/Links | Liste von Verweisen]] auf zusätzliche Dokumentationen und Werkzeuge.
  
Siehe linkliste [[de/Links | hier]].
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Falls man dort nicht fündig wird, könnte die [[De/Feedback#Auf_der_Mailingliste|Mailingliste]] [FIXME: irgendwo stand das noch ausführlicher] oder der [[De/Feedback#Der_schnelle_Weg:_R.C3.BCckfrage_im_Chat|Chat]] helfen. In beiden Fällen wird aber empfohlen zuvor [[De/Feedback|Feedback — Wie man einen Fehler meldet …]] zu lesen.
  
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== Wie man einen Fehler meldet oder einen Verbesserungsvorschlag einreicht ==
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(Verschoben nach [[De/Feedback|Feedback]])
  
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=Arbeiten mit Konten=
 
== Konten-Typen ==
 
== Konten-Typen ==
  
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Die 5 wichtigsten Konten-Typen sind:
 
Die 5 wichtigsten Konten-Typen sind:
 
*Aktiva: Aktivkonten dienen zur Erfassung von Gegenständen oder anderem Vermögen, das einen Wert hat.
 
*Aktiva: Aktivkonten dienen zur Erfassung von Gegenständen oder anderem Vermögen, das einen Wert hat.
*Passiva: Passivkonten bezeichnen Schulden oder Verbindlichkeiten.
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*Fremdkapital, früher Passiva: Fremdkapitalkonten bezeichnen Schulden oder Verbindlichkeiten.
 
*Aufwand: Aufwendungen jeder Art, zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Steuern usw. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
 
*Aufwand: Aufwendungen jeder Art, zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Steuern usw. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
 
*Ertrag: Erträge jeder Art, die Sie z.B. durch Gehaltseinkünfte, Zinsen, Dividenden usw. haben. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
 
*Ertrag: Erträge jeder Art, die Sie z.B. durch Gehaltseinkünfte, Zinsen, Dividenden usw. haben. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
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{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" bgcolor="white"
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{| class="wikitable" style="text-align: center;
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! Typen 1. Ebene
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! Typen 2. Ebene
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! Typen 3. Ebene
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| Typen 1. Ebene
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|colspan="3"|(Bilanzkonten)
| Typen 2. Ebene
 
 
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| Aktiva
 
| Aktiva
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| [Umlaufvermögen] (kurzfristig)
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| Bargeld
 
| Bargeld
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| Aktienkonto
 
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| Bank
 
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| Aktienkonto
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| Investmentfonds
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| Passiva
 
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| Verbindlichkeit
 
| Verbindlichkeit
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| Kreditkarte
 
| Kreditkarte
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|colspan="3"|(Erfolgskonten)
 
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| Aufwand
 
| Aufwand
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| Ertrag
 
| Ertrag
 
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=== Herleitung ===
 
=== Herleitung ===
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In der obersten Zeile steht die '''Kontobezeichnung''', welcher üblicherweise die  '''Kontonummer''' vorangestellt wird. Darunter werden die Zugänge auf der einen, die Abgänge auf der anderen Seite aufgezeichnet. Welches wofür die richtige Seite ist, hängt davon ab, um welche Art Konto es sich handelt [s.u.]. Vor Einführung der "EDV" wurden derartige Konten üblicherweise auf T-förmig unterteilten Karteikarten geführt.
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Vor Einführung der "EDV" wurden derartige Konten üblicherweise auf T-förmig unterteilten Karteikarten geführt. In der obersten Zeile steht die '''Kontobezeichnung''', welcher üblicherweise eine '''Kontonummer''' vorangestellt wird, wodurch eine andere Systematik als die alphabetisch Reihenfolge möglich wird. Darunter werden die Zugänge auf der einen, die Abgänge auf der anderen Seite aufgezeichnet. Welches wofür die richtige Seite ist, hängt davon ab, um welche Art Konto es sich handelt [s.u.].
  
Da in einem Buchungssatz immer auf beiden Seiten die gleiche Summe eingetragen wird, ergibt sich, dass der Saldo aller Konten immer 0 ist.
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==== Doppelte Buchführung ====
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Um Schreib- und Rechenfehler leichter finden zu können, wird im einfachsten Fall - später gibt es dann auch noch mehrteilige Buchungen - jeder Betrag in zwei verschiedenen Konten notiert. Man kann das auch so sehen, daß Geld nicht einfach entsteht oder verschwindet, sondern von A nach B fließt.
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Da auch in einem mehrteiligen Buchungssatz immer auf beiden Seiten die gleiche Summe eingetragen wird, ergibt sich, dass der Saldo aller Konten immer 0 ist. Falls das bei manuell geführten Büchern einmal nicht der Fall ist, heißt es: Suchen!
  
 
Wer sich für die historische Details interessiert, kann ja mal einen Blick in [http://de.wikipedia.org/wiki/Luca_Pacioli Luca Pacioli's] ''Summa de Arithmetica, Geometria, Proportioni et Proportionalità'' (Venedig 1494; Repro unter ISBN 88-317-6008-4) werfen, welches wohl die erste geschlossene Darstellung der ''Venetianischen Methode'' enthält.
 
Wer sich für die historische Details interessiert, kann ja mal einen Blick in [http://de.wikipedia.org/wiki/Luca_Pacioli Luca Pacioli's] ''Summa de Arithmetica, Geometria, Proportioni et Proportionalità'' (Venedig 1494; Repro unter ISBN 88-317-6008-4) werfen, welches wohl die erste geschlossene Darstellung der ''Venetianischen Methode'' enthält.
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Am Anfang und am Ende einer '''Buchführungsperiode''', in der Regel das ''Geschäftsjahr'', steht eine '''Bilanz''' - ital. ''2 Lanzen'' = 1 Balkenwaage. Damit die Waage ''ausgewogen'' ist, müssen die Konten ''ausgeglichen'' sein. Die Zahlen hierfür kommen aus der '''Inventur''', der Erfassung des ''Inventars'', der '''''Bestands'''''aufnahme.  
 
Am Anfang und am Ende einer '''Buchführungsperiode''', in der Regel das ''Geschäftsjahr'', steht eine '''Bilanz''' - ital. ''2 Lanzen'' = 1 Balkenwaage. Damit die Waage ''ausgewogen'' ist, müssen die Konten ''ausgeglichen'' sein. Die Zahlen hierfür kommen aus der '''Inventur''', der Erfassung des ''Inventars'', der '''''Bestands'''''aufnahme.  
  
Um hier nun auch Äpfel mit Birnen vergleichen zu können, werden beide in inländischer Währung be''wert''et. Darauf, welche ''Bewertungsprinzipien'' auf welche Kontengruppen anzuwenden sind, soll an anderer Stelle eingegangen werden.
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Um hier nun auch Äpfel mit Birnen vergleichen zu können, werden beide in ''inländischer Währung'' be''wert''et. Darauf, welche ''Bewertungsprinzipien'' auf welche Kontengruppen anzuwenden sind, soll an anderer Stelle eingegangen werden.
  
 
{|  border="1" align="center"
 
{|  border="1" align="center"
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Vertikal gliedert sich die Bilanz nach der '''Fristigkeit'''. Dies ermöglicht eine Beurteilung der '''Liquidität''':
 
Vertikal gliedert sich die Bilanz nach der '''Fristigkeit'''. Dies ermöglicht eine Beurteilung der '''Liquidität''':
  
Wenn ich alles langfristig angelegt habe, aber kurzfristig fällige Verbindlichkeiten, habe ich ein Problem - zumindest bei gängigen Größenordnungen, denn McNamara sagte als Weltbankpräsident einmal:
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Wenn ich alles langfristig angelege, aber kurzfristig fällige Verbindlichkeiten habe, bekomme ich ein Problem - zumindest bei gängigen Größenordnungen, denn McNamara sagte als Weltbankpräsident einmal:
 
:''Wenn Sie 1 Mio. Schulden haben, haben Sie ein Problem.<br>Wenn Sie 100 Mio. Schulden haben, hat ihre Bank ein Problem.''
 
:''Wenn Sie 1 Mio. Schulden haben, haben Sie ein Problem.<br>Wenn Sie 100 Mio. Schulden haben, hat ihre Bank ein Problem.''
  
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Da man nun aber nicht das ganze Jahr ständig in der Bilanz rumschmieren will, werden die einzelnen Positionen mit den '''Eröffnungsbuchungen''' in die Kontenklassen 0-1 beim SKR03, respektive 0-3 beim [http://wiki.gnucash.org/wiki/De/Referenz#SKR04 SKR04] aufgelöst.
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===== Eröffnung und Abschluss =====
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Da man nun aber nicht das ganze Jahr ständig in der Bilanz rumschmieren will, werden die einzelnen Positionen mit den '''Eröffnungsbuchungen''' in die Kontenklassen 0-1 beim SKR03, respektive 0-3 beim [http://wiki.gnucash.org/wiki/De/Referenz#SKR04 SKR04] - die '''Bestandskonten''' - ''aufgelöst''. Am Ende der '''Buchführungsperiode''', dem '''Finanzjahr''', werden die Konten analog durch Übertragung der Salden, aber dann unter Einbeziehung der [[#Erfolgskonten]] über die '''Gewinn- und Verlustrechnung''' ('''G&V'''), in die Schlussbilanz ''abgeschlossen''.
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===== Erfolgsneutrale Buchungen =====
  
Auf diesen Bestandskonten lassen sich alle '''erfolgsneutralen''' Buchungen tätigen. Das sind alle Buchungen, die keine Wertänderung bewirken, sondern den Wert nur zwischen 2 Bestandskonten verschieben.
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Auf diesen Bestandskonten lassen sich alle '''erfolgsneutralen''' Buchungen tätigen. Das sind alle Buchungen, die keine Wertänderung bewirken, sondern den Wert nur zwischen 2 Bestandskonten verschieben. Die Klassiker hier wären die
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* Barabhebung vom und die
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* Bareinzahlung aufs eigene Konto.
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In beiden Fällen wird Geld zwischen zwei Aktivkonten bewegt, es handelt sich um einen '''Aktiv-Tausch'''. Analog wäre ein '''Passiv-Tausch''', wenn man sich etwa Geld von der Oma leiht, um einem Freund das zuvor von ihm geliehene Geld zurückzuzahlen.
  
Erfolgt die Verschiebung zwischen einem Aktiv- und einem Passivkonto, so spricht man auch von einer '''Bilanzverlängerung''' - die '''Bilanzsumme''', also die Zahl, die auf beiden Seiten ''unter dem Strich'' steht, erhöht sich - oder um eine '''Bilanzverkürzung''', wenn die Bilanzsumme dadurch kleiner wird,
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Erfolgt die Verschiebung zwischen einem Aktiv- und einem Passivkonto, so spricht man auch von einer '''Bilanzverlängerung''' - die '''Bilanzsumme''', also die Zahl, die auf beiden Seiten ''unter dem Strich'' steht, erhöht sich - oder um eine '''Bilanzverkürzung''', wenn die Bilanzsumme dadurch kleiner wird.
  
 
Einige typische erfolgsneutrale Gründungsbuchungen:
 
Einige typische erfolgsneutrale Gründungsbuchungen:
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Damit später keine Missverständnisse aufkommen, sollen kurz hier nun die verschiedenen Ebenen des Rechnungswesen und ihrer Begriffspaare betrachtet werden. Beginnen wir mit den juristischen Spitzfindigkeiten:
 
Damit später keine Missverständnisse aufkommen, sollen kurz hier nun die verschiedenen Ebenen des Rechnungswesen und ihrer Begriffspaare betrachtet werden. Beginnen wir mit den juristischen Spitzfindigkeiten:
  
In dem Moment, in dem man ''als Käufer'' einen Kauf''vertrag abschließt'', tätigt man eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Ausgabe_%28Rechnungswesen%29 '''Ausgabe''']. Analog erzielt man ''als Verkäufer'' bei Abschluss eines Verkaufs[vertrages] eine '''Einnahme'''. Durch den ''Vertrag''sabschluss entsteht erst einmal ein ''beiderseitiges Schuldverhältnis'', der Anbietende schuldet die ''Leistung'' und der Nachfragende die ''Zahlung''. Also erst dann, wenn eine Zahlung erfolgt, entstehen daraus '''Auszahlung''' und '''Einzahlung'''. Wir befinden uns auf der Ebene der '''Finanz- oder Liquiditätsrechnung'''. Diese dient auch als Grundlage für die [[De/Referenz#Gewinnermittlungsmethoden|EÜR ]].
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In dem Moment, in dem man ''als Käufer'' einen Kauf''vertrag abschließt'', tätigt man eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Ausgabe_%28Rechnungswesen%29 '''Ausgabe''']. Analog erzielt man ''als Verkäufer'' bei Abschluss eines Verkaufs[vertrages] eine '''Einnahme'''. Durch den ''Vertrag''sabschluss entsteht erst einmal ein ''beiderseitiges Schuldverhältnis'', der Anbietende schuldet die ''Leistung'' und der Nachfragende die ''Zahlung''. Also erst dann, wenn eine Zahlung erfolgt, entstehen daraus '''Auszahlung''' und '''Einzahlung'''. Wir befinden uns auf der Ebene der '''Finanz- oder Liquiditätsrechnung'''. Diese betrachtet Fragen wie:
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:Hat der Kassierer für heute genug Wechselgeld?
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:Verfügen wir über genügend flüssige Mittel, bar oder unbar, um alle fälligen Forderungen zu begleichen?
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Weiterhin dient sie auch als Grundlage für die [[De/Referenz#Gewinnermittlungsmethoden|EÜR ]].
  
 
Aber erst in dem Moment, in dem man ein Wirtschaftsgut, also eine Ware oder Dienstleistung ''verbraucht'', handelt es sich um [http://de.wikipedia.org/wiki/Aufwand Aufwand]. In engem zeitlichem Zusammenhang entsteht zumeist ein Zwischen- oder Endprodukt, welches dann als '''Ertrag''' verbucht wird. Der Arbeitnehmer produziert etwa aus 8 Stunden Schlaf und einem guten Frühstück die Arbeitskraft, die er anschließend seinem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Wir befinden uns auf der Ebene der '''Gewinn- und Verlustrechnung''', kurz '''GuV''', die immer noch zum '''externen Rechnungswesen''' gehört, da unter Umständen Rechenschaft nach außen, etwa gegenüber dem Finanzamt, abgelegt werden muss.
 
Aber erst in dem Moment, in dem man ein Wirtschaftsgut, also eine Ware oder Dienstleistung ''verbraucht'', handelt es sich um [http://de.wikipedia.org/wiki/Aufwand Aufwand]. In engem zeitlichem Zusammenhang entsteht zumeist ein Zwischen- oder Endprodukt, welches dann als '''Ertrag''' verbucht wird. Der Arbeitnehmer produziert etwa aus 8 Stunden Schlaf und einem guten Frühstück die Arbeitskraft, die er anschließend seinem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Wir befinden uns auf der Ebene der '''Gewinn- und Verlustrechnung''', kurz '''GuV''', die immer noch zum '''externen Rechnungswesen''' gehört, da unter Umständen Rechenschaft nach außen, etwa gegenüber dem Finanzamt, abgelegt werden muss.
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Dort werden dann zunächst '''Kostenarten''' wie etwa ''Wasser'' und ''Strom'' erfasst und nach verschiedenen Schlüsseln auf '''Kostenstellen''' wie etwa den verschiedenen ''Produktionsstätten'' umgelegt, um schließlich '''Kostenträgern''', also den erzeugten ''Produkten'' zugeordnet zu werden.
 
Dort werden dann zunächst '''Kostenarten''' wie etwa ''Wasser'' und ''Strom'' erfasst und nach verschiedenen Schlüsseln auf '''Kostenstellen''' wie etwa den verschiedenen ''Produktionsstätten'' umgelegt, um schließlich '''Kostenträgern''', also den erzeugten ''Produkten'' zugeordnet zu werden.
  
===== Gewinnermittlungsmethoden =====
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===== Gewinnermittlungsmethoden Einnahmeüberschussrechnung und Betriebsvermögensvergleich =====
  
 
Ob aber ein Einkauf als Aufwand oder erfolgsneutral gilt, ist davon abhängig, welche Art der Gewinnermittlung man anwendet:
 
Ob aber ein Einkauf als Aufwand oder erfolgsneutral gilt, ist davon abhängig, welche Art der Gewinnermittlung man anwendet:
* '''Ist-Besteuerung''': In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Einnahmenüberschussrechnung Einnahmenüberschussrechnung], kurz '''EÜR''', die für ''Freiberufler'' und ''kleine Gewerbetreibende'' in Frage kommt, wird vereinfacht die Ebene des ''Zahlungsflusses'' betrachtet. Der Name deutet an, dass die Steuern erst fällig sind, wenn der Kunde bezahlt hat. Diese Methode dürfte im übrigen auch für den ''Privatanwender'' hinreichend sein.
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* '''Einnahmeüberschussrechnung''': In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Einnahmenüberschussrechnung Einnahmenüberschussrechnung], kurz '''EÜR''' nach § 4 (3) EStG, die für ''Freiberufler'' und ''kleine Gewerbetreibende'' in Frage kommt, die die Grenzen von § 141 AO nicht überschreiten, wird vereinfacht die Ebene des ''Zahlungsflusses'' betrachtet. Diese Methode dürfte im übrigen auch für den ''Privatanwender'' hinreichend sein.
  
 
:Das bedeutet anders ausgedrückt, dass die [[De/Referenz#Offene-Posten-Verwaltung | Offenen Posten]] (noch) nicht erfolgswirksam sind.
 
:Das bedeutet anders ausgedrückt, dass die [[De/Referenz#Offene-Posten-Verwaltung | Offenen Posten]] (noch) nicht erfolgswirksam sind.
  
* '''Soll-Besteuerung''': In der ''Bilanzierung'', die u. a. für ''Kapitalgesellschaften'' vorgeschrieben ist, entsteht der Aufwand u. U. erst beim Werteverzehr, also wenn etwa ein Rohstoff, durch Materialentnahmeschein belegt, in der Produktion verbraucht wird. Zuvor handelt es sich entweder um einen ''Aktiv-Tausch'' (liquide Mittel, etwa Bargeld, gegen Ware) oder um eine ''Bilanzverlängerung'' (Erhöhung von Warenbestand und Verbindlichkeiten), was in beiden Fällen erfolgsneutral ist. Der Name deutet an, dass die Steuern hier bereits fällig sind, wenn die Rechnung geschrieben wird, also der Kunde bezahlen soll.  
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/!\ Doch Vorsicht, zur Zeit - GnuCash 2.4.x - ist dies in GnuCash '''noch nicht implementiert'''. Also entweder die Rechnungen nicht verwenden oder den Berichten misstrauen! Details und Aktualisierungen dazu finden sich auf der englischen Seite [[Cash Based Accounting]].
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* '''Betriebsvermögensvergleich''': In der ''Bilanzierung'', die u. a. für ''Kapitalgesellschaften'' vorgeschrieben ist, entsteht der Aufwand u. U. erst beim Werteverzehr, also wenn etwa ein Rohstoff, durch Materialentnahmeschein belegt, in der Produktion verbraucht wird. Zuvor handelt es sich entweder um einen ''Aktiv-Tausch'' (liquide Mittel, etwa Bargeld, gegen Ware) oder um eine ''Bilanzverlängerung'' (Erhöhung von Warenbestand und Verbindlichkeiten), was in beiden Fällen erfolgsneutral ist.
 
Die Details dazu, welche Methode anzuwenden ist, findet man [http://de.wikipedia.org/wiki/Buchführung#Pflicht_zur_Buchf.C3.BChrung hier].
 
Die Details dazu, welche Methode anzuwenden ist, findet man [http://de.wikipedia.org/wiki/Buchführung#Pflicht_zur_Buchf.C3.BChrung hier].
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==== Umsatzsteuerzahlungsmethoden Soll- und Ist-Besteurung ====
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Wann jedoch die Umsatzsteuer auf einer Ausgangsrechnung fällig zur Zahlung an das Finanzamt ist, kommt darauf an, welche Besteuerungsmethode man verwendet bzw. verwenden darf.
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* '''Besteuerung nach vereinbarten Entgelten''': Bei der ''Regel- oder Soll-Besteuerung'' ist die Umsatzsteuer in der Voranmeldung für den Monat mit anzumelden, in dem die Leistung ausgeführt wurde, auch wenn noch kein Geld dafür eingenommen wurde. Es kann also zu Liquidätsengpässen kommen, da man schon Geld an das Finanzamt abführen muss, bevor es zum Geldeingang vom Kunden kam.
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* '''Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten''': Bei der ''Ist-Besteuerung'' nach § 20 UStG, die für bestimmte Berufsgruppen vorgeschrieben ist bzw. beim Finanzamt beantragt werden kann, wenn die Umsatzgrenzen dafür eingehalten werden, ist die Umsatzsteuer erst dann fällig, wenn das Geld dafür eingenommen wurde.
  
 
===== Typische Aufwands-Konten =====
 
===== Typische Aufwands-Konten =====
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* das '''Unternehmen''' ''Umsatzerlöse'',
 
* das '''Unternehmen''' ''Umsatzerlöse'',
 
* der '''Freiberufler''' ''Honorare'' usw. usf.
 
* der '''Freiberufler''' ''Honorare'' usw. usf.
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===Kontentypen in Gnucash===
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==== Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen ====
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Nach der theoretischen Einführung soll hier nun eine Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen nebst englischer Originalbezeichnung in die Hierarchie erfolgen.
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(Bestandskonten:)
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  '''Aktiva''' [engl. ''Asset'', kann auch Anlagevermögen bedeuten]
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    '''Bargeld''' [engl. ''Cash'']
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    '''Bank''' [engl. ''bank account'']
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    '''Forderungen''' [offene, eingeforderte, auch Debitoren, engl. ''A/Receivable'', account receivable, A/R]
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    '''Investmentfonds''' [engl. ''Mutual Fund'']
 +
    '''Aktienkonto''' [engl. ''Stock'']
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  ('''Passiva''', als eigenständiger Typ nicht vorhanden)
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    '''Fremdkapital''' (bis 2.2.8: Passiva) [engl. ''Liability'']
 +
      '''Verbindlichkeit[en]''' (offene, eingeforderte, auch Kreditoren)
 +
                          [engl. ''A/Payable'', account payable, A/P]
 +
      '''Kreditkarte''' [engl. ''Credit Card'']
 +
    '''Eigenkapital''' [engl. ''Equity'']
 +
(Erfolgskonten:)
 +
  '''Aufwendungen''' [engl. ''Expense'']
 +
  '''Erträge''' [engl. ''Income'']
 +
  '''Handelskonten''' [engl. ''Trading accounts''] (ab 2.3.x, Konten für den Devisenhandel, deren Ergebnis noch nicht realisiert ist, also schwebt)
  
 
==== Spezielle Kontentypen in GnuCash ====
 
==== Spezielle Kontentypen in GnuCash ====
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Die Kontentypen '''Forderungen''' [engl. ''A/Receivable'', account receivable, A/R] und '''Verbindlichkeiten''' [engl. ''A/Payable'', account payable, A/P] dienen dazu, im Geschäftsmodul die offenen Posten, also unbezahlten Rechnungen, zu verwalten. Die selbst geschriebenen werden als Forderungen erfasst, die erhaltenen als Verbindlichkeiten. Den Überblick behält man über die zugehörigen Berichte.
 
Die Kontentypen '''Forderungen''' [engl. ''A/Receivable'', account receivable, A/R] und '''Verbindlichkeiten''' [engl. ''A/Payable'', account payable, A/P] dienen dazu, im Geschäftsmodul die offenen Posten, also unbezahlten Rechnungen, zu verwalten. Die selbst geschriebenen werden als Forderungen erfasst, die erhaltenen als Verbindlichkeiten. Den Überblick behält man über die zugehörigen Berichte.
  
==== Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen ====
 
 
Nach der theoretischen Einführung soll hier nun eine Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen nebst englischer Originalbezeichnung in die Hierarchie erfolgen.
 
 
(Bestandskonten:)
 
  '''Aktiva''' [engl. ''Asset'', kann auch Anlagevermögen bedeuten]
 
    '''Bargeld''' [engl. ''Cash'']
 
    '''Bank''' [engl. ''bank account'']
 
    '''Forderungen''' [auch Debitoren, engl. ''A/Receivable'', account receivable, A/R]
 
    '''Investmentfonds''' [engl. ''Mutual Fund'']
 
    '''Aktienkonto''' [engl. ''Stock'']
 
  ('''Passiva''', als eigenständiger Typ nicht vorhanden)
 
    '''Fremdkapital''' (bis 2.2.8: Passiva) [engl. ''Liability'']
 
      '''Verbindlichkeit[en]''' (offene, eingeforderte, auch Kreditoren)
 
                          [engl. ''A/Payable'', account payable, A/P]
 
      '''Kreditkarte''' [engl. ''Credit Card'']
 
    '''Eigenkapital''' [engl. ''Equity'']
 
(Erfolgskonten:)
 
  '''Aufwendungen''' [engl. ''Expense'']
 
  '''Erträge''' [engl. ''Income'']
 
  '''Handelskonten''' [engl. ''Trading accounts''] (ab 2.3.x, Konten für den Devisenhandel,
 
                                    deren Ergebnis noch nicht realisiert ist, also schwebt)
 
  
 
==== Von GnuCash automatisch angelegte Konten ====
 
==== Von GnuCash automatisch angelegte Konten ====
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Spätestens infolge der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise Weltwirtschaftskrise] wurde offenbar, dass eine gewisse Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Betrieben wünschenswert sei. Daher wurden erstmals durch den Reichskontenrahmen (RKR) von 1937 gewisse Vorgaben verbindlich gemacht.  
 
Spätestens infolge der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise Weltwirtschaftskrise] wurde offenbar, dass eine gewisse Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Betrieben wünschenswert sei. Daher wurden erstmals durch den Reichskontenrahmen (RKR) von 1937 gewisse Vorgaben verbindlich gemacht.  
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Wer noch mehr über Kontenrahmen wissen möchte, als hier beschrieben wird, sollte sich die Seite von [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontenrahmen] ansehen. Das Angebot der DATEV findet sich [https://www.datev.de/web/de/datev-shop/?query=&Berufsgruppe=Steuerberater&Produktart=Arbeitsmaterial%20%26%20Hardware&STBThemengebiete=Rechnungswesen&ArbeitsmaterialHardware=Kontenrahmen%20(SKR) hier].
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;Kontenplan: An verschiedenen Stellen gibt es in den Kontenrahmen optionale Zweige oder mehrere Alternativen oder sie bedürfen der Ergänzung, z.B. wenn man mehrere Girokonten bei gewöhnlichen Banken hat. Indem man nun seine Ergänzungen einbaut und unbenötigte Kontenzweige ausblendet, entwickelt man aus dem ''Rahmen'' seinen individuellen '''Kontenplan'''.
  
 
=== Aufbau: Kontenklasse, -gruppe, -art ===
 
=== Aufbau: Kontenklasse, -gruppe, -art ===
Gewöhnlich ist ein Kontenrahmen im Zehnersystem gegliedert. Dabei gibt die erste Stelle der Kontonummer die '''Kontenklasse''', die zweite die '''Kontengruppe''' und ggf. die dritte die '''Kontenart''' an.
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Gewöhnlich ist ein Kontenrahmen im Zehnersystem gegliedert. Dabei gibt die erste Stelle der Kontonummer die '''Kontenklasse''', die zweite die '''Kontengruppe''' und ggf. die dritte die '''Kontenart''' an, während die vierte ein konkretes '''Konto''' bestimmt.
  
 
=== Kriterien ===
 
=== Kriterien ===
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* verarbeitende Gewerbe selbigen für die Kostenrechnung (Kostenarten, -stellen, -träger) verwenden. Beispiele: GKR, IKR
 
* verarbeitende Gewerbe selbigen für die Kostenrechnung (Kostenarten, -stellen, -träger) verwenden. Beispiele: GKR, IKR
  
Für kleinere Organisationen hat die [http://de.wikipedia.org/wiki/DATEV DATEV ] als Genossenschaft selbstständiger Steuerberater verschiedene '''Standardkontenrahmen''', kurz '''SKR''', entwickelt.
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Für kleinere Organisationen hat die [http://de.wikipedia.org/wiki/DATEV DATEV] als Genossenschaft selbstständiger Steuerberater verschiedene '''Standardkontenrahmen''', kurz '''SKR''', entwickelt:
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:[http://www.datev.de/portal/ShowContent.do?pid=dpi&cid=75170 SKR49] für Vereine, Stiftungen, gGmbHs,
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:;für Firmen:
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::[http://www.datev.de/portal/ShowContent.do?pid=dpi&cid=73817 SKR03] Prozessgliederungsprinzip,
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::[http://www.datev.de/portal/ShowContent.do?pid=dpi&cid=73832 SKR04] Abschlussgliederungsprinzip.
  
 
====Prozessgliederungsprinzip vs. Abschlussgliederungsprinzip====
 
====Prozessgliederungsprinzip vs. Abschlussgliederungsprinzip====
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====Zugriff über Kontonummer oder Gliederung====
 
====Zugriff über Kontonummer oder Gliederung====
Da es zur Zeit (noch) nicht möglich ist, per Knopfdruck zwischen Kontobezeichnung und Kontonummer als Auswahlkriterium umzuschalten. Gibt es einige Kontenrahmen, bei denen die Auswahl über die Kontobezeichnung und damit über die HGB-Gliederung erfolgt und andere, bei denen die Kontobezeichnung die Kontonummer enthält. Letztere eignen sich vor allem für Vollzeit-Buchhalter, die ihre Hausnummern aus dem ff kennen. Dagegen werden sich Nebenher-Buchhalter wohl schneller anhand der HGB-Gliederung zum gewünschten Konto durchhangeln.
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Da es zur Zeit (noch) nicht möglich ist, per Knopfdruck zwischen Kontobezeichnung und Kontonummer als Auswahlkriterium umzuschalten, gibt es einige Kontenrahmen, bei denen die Auswahl über die Kontobezeichnung und damit über die HGB-Gliederung erfolgt und andere, bei denen die Kontobezeichnung die Kontonummer enthält. Letztere eignen sich vor allem für Vollzeit-Buchhalter, die ihre Hausnummern aus dem ff kennen. Dagegen werden sich Nebenher-Buchhalter wohl schneller anhand der HGB-Gliederung zum gewünschten Konto durchhangeln.
  
=== In GnuCash enthaltene Kontenrahmen ===
+
=== Auflistung von Kontenrahmen ===
Einige davon sind, wenn auch teilweise in abgespeckter Version, für GnuCash verfügbar. Da diese von Freiwilligen gepflegt werden, sind sie nicht unbedingt vollständig, aktuell oder gar fehlerfrei. Verbesserungen, Ergänzungen etc. sind daher jederzeit auf der deutschen GnuCash-Mailingliste willkommen.
 
  
Da die Kontenrahmen ''länderspezifisch'' sind, werden sie nur angezeigt, wenn das Programm mit den richtigen Ländereinstellungen gestartet wird.
+
Hier sind einige Kontenrahmen aufgelistet.
  
==== AT - Austria/Österreich ====
+
{| class="wikitable sortable"
Leider hat noch niemand den österreichischen Einheitskontenrahmen zur Publizierung bereitgestellt.
+
|-
 +
!'''Abkürzung'''
 +
!'''Kontenrahmen'''
 +
!'''verfügbar'''
 +
!'''Land'''
 +
!'''Beschreibung'''
 +
|-
  
Übersicht: http://www.bmf.gv.at/Steuern/FAQHufiggestellteFragen/FragenzurSteuererklrung/EKR_Uebersicht.pdf
+
| EKR
 +
| Österreichischer Einheitskontenrahmen
 +
| ja
 +
| AT
 +
| für Österreich
 +
|-
  
Literatur: http://www.bmf.gv.at/Steuern/FAQHufiggestellteFragen/FragenzurSteuererklrung/Kontenplan.pdf
+
| SKR07
 +
| Standardkontenrahmen 07
 +
| nein
 +
| AT/DE
 +
| angelehnt an den Österreichen Einheitskontenrahmen
 +
|-
  
Erläuterungen: http://www.bmf.gv.at/Steuern/FAQHufiggestellteFragen/FragenzurSteuererklrung/Kontenplan_Erl.pdf
+
| KMU
 
+
| Schweizer Kontenrahmen für KMU
==== CH - Schweiz ====
+
| ja
Ein chkmu ist in Gnucash enthalten.
+
| CH
 
+
| für kleine und mittlere Unternehmen
 
 
==== DE - Deutschland ====
 
 
 
 
 
=====SKR03=====
 
Ein abgespeckter SKR03, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem ''Prozessgliederungsprinzip'', bei dem der Zugriff ''über die Kontonummer'' erfolgt, ist in GnuCash enthalten.
 
 
 
=====SKR04=====
 
Ein fast vollständiger SKR04, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem ''Abschlussgliederungsprinzip'', bei dem der Zugriff ''über die Gliederung nach HGB'' erfolgt, ist in GnuCash enthalten.
 
 
 
Alternativ gibt es einen ''nummernorientierten'' bei [http://www.ibrieger.de/?q=gnucash Erwin Rieger] mit sehr interessanten Erweiterungen.
 
 
 
Literatur:
 
* [http://www.kiehl.de/downloads/117586/L2-52801.pdf http://www.kiehl.de/downloads/117586/L2-52801.pdf]
 
 
 
=====SKR49 Vereine, Stiftungen und Gemeinnützige GmbHs=====
 
 
 
* Fassung 2008: Ab 2.2.9 integriert.
 
* Ist für DATEV-Kontenrahmen zur Branchenlösung für Vereine, Stiftungen, Gemeinnützige GmbHs (SKR 49)
 
* [http://www.stb-loewen.de/download/KtorahSKR49.pdf http://www.stb-loewen.de/download/KtorahSKR49.pdf]
 
 
 
==== Auflistung von Kontenrahmen ====
 
 
 
Hier sind einige Kontenrahmen aufgelistet.
 
 
 
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" bgcolor="white"
 
 
 
|'''Kontenrahmen'''
 
|'''Abkürzung'''
 
|'''verfügbar'''
 
|'''Land'''
 
|'''Beschreibung'''
 
 
|-
 
|-
  
 
| SKR01
 
| SKR01
| Standard Konten Rahmen
+
| Standardkontenrahmen 01
 
| nein
 
| nein
 
| DE
 
| DE
| ist für kleine Personengesellschaften geignet
+
| ist für kleine Personengesellschaften geeignet
 
|-
 
|-
  
 
| SKR02
 
| SKR02
| Standard Konten Rahmen
+
| Standardkontenrahmen 02
 
| nein
 
| nein
 
| DE
 
| DE
Line 429: Line 471:
  
 
| SKR03
 
| SKR03
| Standard Konten Rahmen
+
| Standardkontenrahmen 03
 
| 10%
 
| 10%
 
| DE
 
| DE
Line 436: Line 478:
  
 
| SKR04
 
| SKR04
| Standard Konten Rahmen
+
| Standardkontenrahmen 04
 
| 90%
 
| 90%
 
| DE
 
| DE
Line 443: Line 485:
  
 
| SKR49
 
| SKR49
| Standard Konten Rahmen
+
| Standardkontenrahmen 49
 
| 100% ab 2.2.9
 
| 100% ab 2.2.9
 
| DE
 
| DE
Line 450: Line 492:
  
 
| SKR81
 
| SKR81
| Standard Konten Rahmen
+
| Standardkontenrahmen 81
 +
| nein
 +
| DE
 +
| für Ärzte
 +
|-
 +
 
 +
| SKR97
 +
| Standardkontenrahmen 97
 
| nein
 
| nein
 
| DE
 
| DE
| für Ärtze
+
| für Privatpersonen
 
|-
 
|-
  
 +
| WoWi
 +
| Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft
 +
| 100% ab 3.4 Stand 2012 seit 2018<br>100% ab 2.2.9 Stand 2003 seit 2008
 +
| DE
 +
| für Vermieter, Wohnungsbaugesellschaften
 +
|-
  
 
| EKR
 
| EKR
| Einzelhandel Konten Rahmen
+
| Einzelhandel-Konterahmen
 
| nein
 
| nein
 
| DE
 
| DE
Line 465: Line 520:
  
 
| GKR  
 
| GKR  
| Gemeinschafts Konten Rahmen der Industrie
+
| Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie
 
| nein
 
| nein
 
| DE
 
| DE
Line 472: Line 527:
  
 
| IKR
 
| IKR
| Industrie Konten Rahmen
+
| Industriekontenrahmen
 
| nein
 
| nein
 
| DE
 
| DE
Line 480: Line 535:
 
|}
 
|}
  
Wer noch mehr über Kontenrahmen wissen möchte, sollte sich die Seite von [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontenrahmen  http://de.wikipedia.org/wiki/Kontenrahmen ] ansehen.
+
=== In GnuCash enthaltene Kontenrahmen ===
 +
Einige davon sind, wenn auch teilweise in abgespeckter Version, für GnuCash verfügbar. Da diese von Freiwilligen gepflegt werden, sind sie nicht unbedingt vollständig, aktuell oder gar fehlerfrei. Verbesserungen, Ergänzungen etc. sind daher jederzeit auf der deutschen GnuCash-Mailingliste willkommen.
  
=== der nächste Kontenrahmen ===
+
Da die Kontenrahmen ''länderspezifisch'' sind, werden sie nur angezeigt, wenn das Programm mit den richtigen Ländereinstellungen gestartet wird.
  
Es geht das Gerücht um, dass man die verschiedenen Anlagen der Einkommensteuererklärung als Module implementieren könnte. Leider hat sich bisher noch niemand daran gewagt. Falls sich mal jemand an dem einen oder anderen Modul, vielleicht Lohnsteuer, versuchen möchte, kann er/sie/es sich ja mal zwecks Unterstützung vertrauensvoll an gnucash-de@gnucash.org wenden.
+
===== AT - Austria/Österreich =====
 +
;Einheitskontenrahmen 2017: Der österreichische Einheitskontenrahmen in der Fassung 2017 wird seit Version 3.4 mitausgeliefert. Dieser Rahmen enthält nur die Platzhalterkonten der dreistufigen Hierachie, d.h. die eigentlichen Konten mit vierstelliger Kontonummer sind selbst nach Bedarf anzulegen.
 +
:Der österreichische Einheitskontenrahmen wurde vom Fachsenat für Betriebswirtschaft der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (zum Zeitpunkt der Beschlussfassung noch Kammer der Wirtschaftstreuhänder) unter der Bezeichnung KFS/BW 6 im Mai 2017 beschlossen und [https://portal.ksw.or.at/fileredirect/ext/?id=DFE4409A1 veröffentlicht].
  
== Einige kritische Betrachtungen ==
+
===== CH - Schweiz =====
 +
;KMU 2013: Für ''kleine und mittlere Unternehmen''
 +
:;Seit 3.9: ist das Grundmodul '''KMU''', gültig ab 2013, in Gnucash enthalten.
 +
:;Ältere Versionen: enthielten seinen Vorgänger als <tt>chkmu</tt>.
  
Dieser Abschnitt gehört sehr wahrscheinlich ganz woanders hin, die Problemstellungen, die hier beschrieben werden sollen, wurden aber beim Erstellen obigen Konzepts offenbar.
+
===== DE - Deutschland =====
  
=== Lokalisierung ist mehr als Übersetzung ===
+
;SKR03: Ein abgespeckter SKR03, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem ''Prozessgliederungsprinzip'', bei dem der Zugriff ''über die Kontonummer'' erfolgt, ist in GnuCash enthalten.
Gerade wenn es darum geht, Dinge zu bewerten, kann das nicht wertfrei geschehen. Werte sind aber wiederum abhängig von dem Kulturkreis, in dem man sich befindet. So ist beispielsweise in Europa das Rechtswesen der verschiedenen Staaten unterschiedlich stark durchdrungen von römischen Prinzipien im Süden und germanischen im Norden, Präzedenzrecht versus deduktivem Recht etc. pp. Diese Recht wirkt dann auch auf das Rechnungswesen ein. Die Mehrzahl der Entwickler lebt in einem Kulturkreis, für den die Prinzipien in den [http://de.wikipedia.org/wiki/US_GAAP US_GAAP - United States Generally Accepted Accounting Principles] festgelegt sind, die zum Teil im krassen Gegensatz zu den etwa in Deutschland geltenden Bestimmungen des [http://de.wikipedia.org/wiki/HGB HGB - Handelsgesetzbuchs] stehen. Beispiel: [http://de.wikipedia.org/wiki/Fair_value Fair Value] versus [http://de.wikipedia.org/wiki/Niederstwertprinzip Niederstwertprinzip]. Der Versuch eines Kompromisses findet sich in den [http://de.wikipedia.org/wiki/IFRS IFRS - International Financial Reporting Standards]. Daher sollte eines der Ziele in der Weiterentwicklung von GnuCash sein, eine Internationalisierung und teilweise auch eine Europäisierung zu erreichen. Letzteres soll bedeuten, dass EU-Richtlinien etwa zum Umsatzsteuerrecht ja für alle Mitgliedsstaaten gleichermaßen gelten und entsprechende eurokratische Floskeln wie
 
: ''der Zeitpunkt der Lieferung oder sonstigen Leistung oder der Vereinnahmung des Entgelts oder eines Teils des Entgelts (wenn die Lieferung oder Leistung noch nicht ausgeführt ist), sofern dieser Zeitpunkt feststeht und nicht mit dem Ausstellungsdatum der Rechnung identisch ist''
 
oder die gegenteilige Formulierung "Soweit nicht anders angegeben..." gleich in allen EU-Amtssprachen in die Templates Eingang finden, wobei [http://iate.europa.eu/iatediff/SearchByQueryEdit.do Inter Active Terminology for Europe] hilfreich sein könnte - diese Definition des Lieferdatums nur als Beispiel aus dem Richtlinientext, welche hoffentlich nie in der Form auf der Rechnung erscheinen muss.
 
  
== Daten importieren und exportieren ==
+
;SKR04: Ein fast vollständiger SKR04, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem ''Abschlussgliederungsprinzip'', bei dem der Zugriff ''über die Gliederung nach HGB'' erfolgt, ist in GnuCash enthalten. Indiv. Anpassungen sind jederzeit möglich. Bsp. SKR04 im Konto Aktiva: V.Finanzanlagen: Bank: (1800)  - könnte dann Platzhalter (jederzeit reversibel) haben -, wenn Unterkonto "DEINEBank" (z.B. 1801) + Unterkto. "DIESEBank" (z.B. 1802) angelegt werden u. sie die einzigen Bankkonten sind.
 +
:;Alternativ: gibt es einen ''nummernorientierten'' bei [http://www.ibrieger.de/?q=gnucash Erwin Rieger] mit sehr interessanten Erweiterungen.
 +
:;Literatur: [http://www.kiehl.de/downloads/117586/L2-52801.pdf http://www.kiehl.de/downloads/117586/L2-52801.pdf]
  
In diesem Abschnitt werden alle Beiträge zum Import und Export der Buchhaltungsdaten gesammelt.
+
;SKR49 für Vereine, Stiftungen und gemeinnützige GmbH:
 +
:; Seit GnuCash 3.4: Fassung 2018 integriert, separat herunterladbar in [{{BugURL}}/show_bug.cgi?id=795425 Bug 795425 - (SKR49) Version 2018 of german account template SKR49 for non-profits].
 +
:; GnuCash 2.2.9 - 3.3: Fassung 2008 integriert.
 +
;:Weitere Informationen: zur Gnucash-Version des Kontenrahmens in [[De/SKR49]].
 +
:;Quelle: [https://www.datev.de/web/de/datev-shop/material/kontenrahmen-skr-49-vereinestiftungenggmbh/ Kontenrahmen der DATEV zur Branchenlösung für Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbH]
  
GnuCash kann andere Buchhaltungsdaten aus anderen Programmen nur importieren, wenn die Daten in den Formaten [[De/Glossar#Q|QIF]] oder [[De/Glossar#O|OFX]] vorliegen. Ein Import aus einem anderen Buchhaltungsprogramm geht also nur, wenn diese andere Software eine Möglichkeit für "Export nach QIF" oder "Export nach OFX" anbietet. Was anderes geht leider nicht.
+
;Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft: Für Vermieter, Wohnungsbaugesellschaften
 +
:;seit Version 3.4: Der [[De/Wohnungswirtschaft|„Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft“]] ist auf den Stand von 2012 in Gnucash enthalten.
 +
:;Seit GnuCash Version 2.2.9 bis 3.3: war er auf dem Stand von 2004 enthalten.
  
Seit Version 2.2.0 kommen noch die Möglichkeiten [[De/Glossar#C|CSV]], [[De/Glossar#D|DTAUS]] und [[De/Glossar#M|MT940]] als Datenformat hinzu.
+
=== Weiterentwicklung von Gnucash: der nächste Kontenrahmen ===
  
Wenn irgendwann in 2.4.x die AqBanking-Schnittstelle angepaßt ist, wird darüber eventuell auch noch ein generisches CSV-Importmodul verfügbar sein.
+
Es geht das Gerücht um, dass man die verschiedenen Anlagen der Einkommensteuererklärung als Module implementieren könnte. Leider hat sich bisher noch niemand daran gewagt. Falls sich mal jemand an dem einen oder anderen Modul, vielleicht Lohnsteuer, versuchen möchte, kann er/sie/es sich ja mal zwecks Unterstützung vertrauensvoll an gnucash-de@gnucash.org wenden.
  
=== CSV nach QIF umwandeln ===
+
= Einige kritische Betrachtungen =
Comma separated values - durch Komata (oder Semikola) getrennte Werte - sind das allgemeinste Datenaustauschformat und werden auf vielen Webseiten zum Herunterladen der Umsatzdaten angeboten. Um sie nun in GnuCash zu importieren, kann man sie mit einer der beiden folgenden Methoden in das für Finanzdaten recht verbreitete QIF-Format umwandeln.
 
  
==== mittels Python-Skript ====
+
Dieser Abschnitt gehört sehr wahrscheinlich ganz woanders hin, die Problemstellungen, die hier beschrieben werden sollen, wurden aber beim Erstellen obigen Konzepts offenbar.
Die [https://lists.gnucash.org/pipermail/gnucash-de/2010-March/007310.html Email von Nils Andresen] enthält csv2qif.py, einen csv-nach-qif-Konverter, den man verwenden kann, wenn [http://de.wikipedia.org/wiki/Python_(Programmiersprache) Python] auf dem verwendeten Computer installiert ist.
 
  
==== in der Tabellenkalkulation ====
+
== Lokalisierung ist mehr als Übersetzung ==
Tabellenkalkulationsprogramme wie MS Excel oder Openoffice Calc können von Haus aus CSV-Dateien importieren. Mithilfe des Makros [http://xl2qif.chez-alice.fr/xl2qif_en.php XL2QIF], respective [http://xl2qif.chez-alice.fr/calc2qif_en.php CALC2QIF] kann man dann daraus QIF-Dateien erstellen.  
+
Gerade wenn es darum geht, Dinge zu bewerten, kann das nicht wertfrei geschehen. Werte sind aber wiederum abhängig von dem Kulturkreis, in dem man sich befindet. So ist beispielsweise in Europa das Rechtswesen der verschiedenen Staaten unterschiedlich stark durchdrungen von römischen Prinzipien im Süden und germanischen im Norden, Präzedenzrecht versus deduktivem Recht etc. pp. Diese Recht wirkt dann auch auf das Rechnungswesen ein. Die Mehrzahl der Entwickler lebt in einem Kulturkreis, für den die Prinzipien in den [http://de.wikipedia.org/wiki/US_GAAP US_GAAP - United States Generally Accepted Accounting Principles] festgelegt sind, die zum Teil im krassen Gegensatz zu den etwa in Deutschland geltenden Bestimmungen des [http://de.wikipedia.org/wiki/HGB HGB - Handelsgesetzbuchs] stehen. Beispiel: [http://de.wikipedia.org/wiki/Fair_value Fair Value] versus [http://de.wikipedia.org/wiki/Niederstwertprinzip Niederstwertprinzip]. Der Versuch eines Kompromisses findet sich in den [http://de.wikipedia.org/wiki/IFRS IFRS - International Financial Reporting Standards]. Daher sollte eines der Ziele in der Weiterentwicklung von GnuCash sein, eine Internationalisierung und teilweise auch eine Europäisierung zu erreichen. Letzteres soll bedeuten, dass EU-Richtlinien etwa zum Umsatzsteuerrecht ja für alle Mitgliedsstaaten gleichermaßen gelten und entsprechende eurokratische Floskeln wie
 +
: ''der Zeitpunkt der Lieferung oder sonstigen Leistung oder der Vereinnahmung des Entgelts oder eines Teils des Entgelts (wenn die Lieferung oder Leistung noch nicht ausgeführt ist), sofern dieser Zeitpunkt feststeht und nicht mit dem Ausstellungsdatum der Rechnung identisch ist''
 +
oder die gegenteilige Formulierung "Soweit nicht anders angegeben..." gleich in allen EU-Amtssprachen in die Templates Eingang finden, wobei [http://iate.europa.eu/iatediff/SearchByQueryEdit.do Inter Active Terminology for Europe] hilfreich sein könnte - diese Definition des Lieferdatums nur als Beispiel aus dem Richtlinientext, welche hoffentlich nie in der Form auf der Rechnung erscheinen muss.
  
=== QIF Import ===
+
=Daten-Import, Daten-Export, Online-Datenverarbeitung=
Falls beim Importieren von QIF-Dateien (z.B. aus Quicken, Wiso Mein Geld) Probleme auftreten, könnte vielleicht das Programm [http://www.duehning.de/Qif-Cleaner/qif-cleaner.html QIF-Cleaner] (nur für Windows) helfen, die QIF-Datei vor dem Import noch ein bisschen an die QIF-Spezifikationen anzupassen. (Hat das jemand mal ausprobiert? ... die Seite ist leider mit einem Passwort geschützt)
+
== Daten importieren und exportieren ==
  
Einfacher geht die Erstellung von QIF aus Excel oder Openoffice Calc mit dem Tool [http://xl2qif.chez-alice.fr/calc2qif_en.php Calc2gif]. Es ist als Makro ausgefuehrt, dass nach der Makroinstallation und Programmneustart verfuegbar ist. Aus einer geoeffneten Datei heraus kann dann fuer die markierten Bereiche spaltenweise angegeben werden, welche Daten enthalten sind und dies wird dann in ein QIF ueberfuehrt.
+
In Kapitel [[De/Im-Export]] werden alle Beiträge zum Import und Export der Buchhaltungsdaten gesammelt.
  
=== OFX Import ===
+
==Online-Banking==
Um Umsätze in GnuCash zu importieren bietet sich das Format OFX für alle die an, die nicht HBCI nutzen. Im Gegensatz zum QIF Import kann GnuCash hier erkennen, welche Umsätze es schon importiert hat und welche nicht. OFX Import wird z.B. von der 1822direkt im HTML-Banking unterstützt. Ein Demo-Login ist unter https://banking.1822direkt.com möglich.
 
  
=== XML Export ===
+
Die relevanten Informationen wurde auf der Seite [[De/Online-Banking | Online-Banking]] zusammengefasst.
Im Moment gibt es in GnuCash keine Export-Funktion der Buchungsdaten. Aber für manche gewünschten Export-Formate könnte es auch genügen, die XML Datei entsprechend weiterzuverarbeiten. Ein XSLT-Stylesheet für den Export nach Gnumeric gibt es hier: [http://xslfactory.free.fr/ http://xslfactory.free.fr/]
 
  
Wer dafür eine Java-Bibliothek zum Lesen und Schreiben von gnucash-Dateien (mit swing-widgets, taglib,... für eigene komplette Programme) braucht kann mal auf [http://apps.sourceforge.net/mediawiki/jgnucashlib/index.php?title=Main_Page  http://apps.sourceforge.net/mediawiki/jgnucashlib/index.php?title=Main_Page]  schauen (benutzt z.B. für den Rechnungs-Export nach einer Openoffice-Vorlage, automatische Rechnungs-Erzeugung in die gnucash-datei aus der eigenen Stunden-Erfassung, Buchungsimport aus CSV-Dateien der nicht-HBCI-Bank,... )
+
== Wertpapierkurse – Maschinelle Kursabfrage mit GnuCash – Online-Kursabfrage mit FinanceQuote ==
  
=== Gnucash Datei in CSV umwandeln ===
 
Mit einer XSLT-Transformation kann man aus den XML-Dateien von GnuCash auch CSV erzeugen. Wie das geht beschreibt Jason unter: [http://edseek.com/archives/2005/08/18/gnucash-export-to-gnumeric-and-csv/ GnuCash export to gnumeric and CSV]
 
 
=== GnuCash Datei in QIF umwandeln ===
 
Unter http://gnucashtoqif.sourceforge.net/ findet sich ein Java Programm, mit dem GnuCash XML-Dateien in QIF umgewandelt können.
 
 
 
=== Wertpapierkurse / Maschinelle Kursabfrage mit GnuCash ===
 
 
Das ausführliche Kapitel zur automatischen Wertpapier-Kursabfrage in GnuCash befindet sich auf der Unterseite [[De/Aktienhandel | Aktienhandel]].
 
Das ausführliche Kapitel zur automatischen Wertpapier-Kursabfrage in GnuCash befindet sich auf der Unterseite [[De/Aktienhandel | Aktienhandel]].
  
=Online-Banking=
+
=== Liste der Kursquellen ===
 
+
Diese Liste ist inzwischen im Anhang A des GnuCash-Handbuchs
== Debuglevel für Aqbanking einschalten ==
+
: [{{URL:docs}}/de/gnucash-manual/tips.html letzte veröffentlichte Version]
 
+
: [{{BuildURL}}/docs/de/gnucash-manual/tips.html aktuelle Entwicklerversion]
=== für linux ===
+
aufgegangen.
 
 
GnuCash-2.2.9: Dazu muss man die Umgebungsvariable AQBANKING_LOGLEVEL auf den Wert "debug" setzen.
 
 
 
# ein terminal-fenster öffnen
 
# export AQBANKING_LOGLEVEL=debug
 
# gnucash
 
 
 
Die debug-info wird nun in das terminal-fenster geschrieben.
 
 
 
GnuCash-2.3.x: Die genannte Umgebungsvariable wird innerhalb von gnucash nochmal verändert. Entscheidend ist jetzt nur noch, ob man das Häkchen unter Einstellungen -> Online Banking -> Ausführliche Debug-Meldungen aktiviert hat oder nicht.
 
 
 
==Aqbanking errors und was sie bedeuten==
 
 
 
Dazu gibt es auch sehr umfangreiche Dokumente (768 Seiten), herausgegeben vom Zentralen Kredit-Ausschuss der deutschen Banken.
 
 
 
*[http://www.hbci-zka.de/english/documents/specification_english/HBCI22ea.pdf http://www.hbci-zka.de/english/documents/specification_english/HBCI22ea.pdf (in Englisch)]
 
*[http://www.hbci-zka.de/dokumente/spezifikation_deutsch/Gesamtdok_HBCI22.pdf http://www.hbci-zka.de/dokumente/spezifikation_deutsch/Gesamtdok_HBCI22.pdf (in Deutsch)]
 
 
 
  
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0"
+
;Tips:
 
 
|Code
 
|Text
 
|Erklärung
 
|-
 
 
 
|0010
 
|Nachricht/Auftrag angenommen
 
|auch "Nachricht entgegengenommen"
 
|-
 
 
 
|0020
 
|Ausgeführt
 
|auch "Information fehlerfrei entgegengenommen"
 
|-
 
 
 
|0100
 
|Dialog korrekt beendet
 
|Nachricht/ Auftrag angenommen
 
|-
 
 
 
   
 
|3010
 
|Ansonsten bedeutet der HBCI-Code 3010 keinen Fehler, sondern lediglich eine Benachrichtigung über die Aktualisierung mancher interner Daten
 
|
 
|-
 
 
 
|3050
 
|Die BPD wird aktualisiert
 
|
 
|-
 
 
 
|3060
 
|Teilweise liegen Warnungen oder Hinweise vor
 
|
 
|-
 
 
 
|3900
 
|Kein Umsatz gem. Suchbegriff vorh.
 
|
 
|-
 
 
 
|3920
 
|Nur Zwei-Schritt-TAN-Verfahren zulaessig
 
|
 
|- 
 
 
 
|9010
 
|Geschäftvorfall nicht bearbeitet
 
|
 
|-
 
 
 
|9050
 
|Teilweise fehlerhaft
 
|
 
|- 
 
 
 
 
 
|9230
 
|Auftrag nicht ausgeführt, da Limit überschritten.
 
|
 
|- 
 
 
 
|9380
 
|Signaturberechtigung für diesen Kunden unzulässig
 
|auch "Benutzer hat keine Auftragsberechtigung"
 
|-
 
 
 
|9800
 
|Abgebrochen
 
|
 
|-
 
   
 
|9955
 
|Ein-Schritt-TAN-Verfahren nicht zugelassen
 
|
 
|- 
 
 
 
|}
 
 
 
==Banken mit Online-Banking==
 
*VR Bank Rhein-Neckar (BLZ 67090000).
 
**Adresse des HBCI-Servers: https://hbci11.fiducia.de/cgi-bin/hbciservlet
 
**Anmeldung funktioniert mit dem VR-Netkey und einer 5stelligen PIN, die nur aus Zahlen besteht. Unter Linux problemlos, unter Windows leider mit einem Fehler beim Abruf der Systemkennung (siehe [http://lists.gnucash.org/pipermail/gnucash-de/2007-September/005082.html Mailingliste])
 
 
 
*Postbank-HBCI-Daten:
 
**Benutzerkennung = Kontonummer
 
**Die Kontonummer ohne führende Null(en) eingeben.
 
**Kunden-ID = ebenfalls die Kontonummer eingeben.
 
**PIN ist die gleiche, die im BTX verwendet wird. (Die PIN muss 5-stellig sein, es wird nicht die PIN von Posbank direkt benutzt.
 
**Bei der Postbank gibt es eine Besonderheit: über die Internetseite ist eine sechsstellige PIN zulässig - über FinTS (HBCI) PIN/TAN nur eine fünfstellige PIN.)
 
**HBCI-Version 2.2
 
**Kommunikationsadresse: https://hbci.postbank.de/banking/hbci.do
 
**Um beim "Get System Id" nicht einen Timeout Fehler zu bekommen muss man moeglicherweise unter "Special Settings" umstellen auf "HTTP 1.1" und sowohl "Force SSLv3" als auch "No BASE64 Encoding" einschalten.
 
 
 
= Online-Kursabfrage mit FinanceQuote =
 
 
 
== Liste der Kursquellen ==
 
 
 
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" bgcolor="white"
 
 
 
|'''Name'''
 
|'''Dienst'''
 
|'''Website für Symbolsuche'''
 
|-
 
 
 
| aex,
 
aex_futures,
 
aex_options,
 
dutch
 
| Euronext Amsterdam, NL
 
| http://www.aex.nl
 
|-
 
 
 
| australia
 
| Australian Stock Exchange, AU
 
|
 
|-
 
 
 
| deka
 
| Deka Investmentfonds (Sparkassen), DE
 
| https://www.deka.de/decontent/index.jsp
 
|-
 
 
 
| dwsfunds
 
| Deutsche Bank Gruppe Fonds, DE
 
| http://dws.de/DE/products/FundFinder.aspx
 
|-
 
 
 
| fidelity
 
| Fidelity Investments, US
 
| http://www.fidelity.de/funds/kurse.html
 
|-
 
 
 
| tiaacref
 
| TIAA-CREF (Lehrer-Pensionsfonds), US
 
| http://www.tiaa-cref.org
 
|-
 
 
 
| troweprice
 
| T. Rowe Price, US
 
| http://corporate.troweprice.com
 
|-
 
 
 
| europe
 
| European Markets, EU
 
| asegr, bourso, hex, ...
 
|-
 
 
 
| canada
 
| Canadian Markets, CA
 
|
 
|-
 
 
 
| nasdaq,
 
nyse,
 
usa
 
| NASDAQ, New York Stock Exchange, AMEX: USA Markets
 
vom kunterbunten Narren Motley Fool, US
 
| http://quote.fool.com, http://www.fool.com
 
|-
 
 
 
| uk_unit_trusts
 
| UK Unit Trusts, UK
 
|
 
|-
 
 
 
| unionfunds
 
| Union Investment Fonds (Volks- & Raiffeisenbanken), DE
 
| [http://privatkunden.union-investment.de/-snm-0000565340-1217531239-0000011957-0000032758-1220778594-enm-handle?action=viewFundslist&gotoView=fondslistPrices], Name und Symbol unter [http://privatkunden.union-investment.de/preise.csv]
 
|-
 
 
 
| vanguard
 
| Vanguard Investments, US
 
| http://www.vanguard.com/
 
|-
 
 
 
| vwd
 
| Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH, DE
 
| Achtung, aus juristischen Gründen [https://lists.gnucash.org/pipermail/gnucash-user/2008-February/023686.html original],  [https://lists.gnucash.org/pipermail/gnucash-de/2008-September/006450.html deutsch] wird das Modul nicht mehr gepflegt! http://www.vwd.com/vwd/markt.htm
 
|-
 
 
 
|
 
|
 
|
 
|-
 
 
 
| '''weitere Module:'''
 
|-
 
 
 
| aiahk
 
| American International Assurance, HK
 
| http://www.aia.com.hk
 
|-
 
 
 
| amfiindia,
 
indiamutual
 
| Association of Mutual Funds India, IN
 
| http://amfiindia.com/navreport.asp
 
[http://amfiindia.com/portal/listcodemappings.asp Symbolliste]
 
|-
 
 
 
| asegr
 
| Athens Stock Exchange (ASE), GR
 
| http://www.ase.gr/content/en/MarketData/Stocks/Prices/Share_SearchResults.asp?
 
|-
 
 
 
| bmonesbittburns
 
| BMO NesbittBurns Quitre Qote, CA: Most Canadiam and US stocks as well as Canadian Mutual Funds
 
| http://bmonesbittburns.com/QuickQuote/QuickQuote.asp
 
|-
 
 
 
| bourso,
 
france
 
| Paris Stock Exchange über boursorama, FR
 
| http://www.boursorama.com/recherche/recherche.phtml
 
|-
 
 
 
| lerevenu,
 
france
 
| Paris Stock Exchange über lerevenu, FR
 
| http://bourse.lerevenu.com
 
|-
 
 
 
| financecanada,
 
canada
 
| finance.canada.com, CA: Canadian Stock and Mutual Funds
 
| http://finance.canada.com
 
|-
 
 
 
| ftportfolios
 
| First Trust Portfolios, US
 
| http://www.ftportfolios.com
 
|-
 
 
 
| fundlibrary,
 
canadamutual
 
| www.fundlibrary.com, CA: Canadian Mutual Fund
 
| http://www.fundlibrary.com/
 
|-
 
 
 
| hex,
 
finland
 
| Helsinki Stock Exchange (HEX), FI
 
| http://omxgroup.is-teledata.com/html/securitypricelistequities.html,
 
http://www.hex.com/
 
|-
 
 
 
| maninv
 
| Man Investments Australia, AU
 
| http://www.maninvestments.com.au/
 
|-
 
 
 
| nz, nzx
 
| New Zealand stock exchange, NZ
 
| http://www.nzx.com/
 
|-
 
 
 
| platinum
 
| Platinum Asset Management, AU
 
| http://www.platinum.com.au/docs/pricing.htm
 
|-
 
 
 
| seb_funds
 
| Skandinaviska Enskilda Banken Fonds, SE
 
| http://www.seb.se/pow/borsfinans/fondkurslista/kurslista.asp
 
|-
 
 
 
| yahoo[_europe ?]
 
| Yahoo
 
| http://de.finance.yahoo.com/
 
|-
 
|}
 
 
 
Herkunft:
 
* perldoc Finance::Quote
 
* fq-dump listet noch viel mehr Dienste. Wer also genaueres zu den nicht aufgeführten herausfindet, möge diese Tabelle bitte ergänzen. In den einzelnen Perl-Modulen stehen am Schluss meist Erläuterungen.
 
* Frage: wäre alphabetische oder regionale oder sachliche (Aktien, Fonds, Drittanbieter, ...) Sortierung sinnvoller als die historische?
 
 
 
 
 
Tips:
 
 
* Ein Symbol der Form aaabbb=X liefert, zumindest bei Yahoo, den Wechselkurs zwischen den Währungssymbolen aaa und bbb.
 
* Ein Symbol der Form aaabbb=X liefert, zumindest bei Yahoo, den Wechselkurs zwischen den Währungssymbolen aaa und bbb.
* Auf unixartigen Systemen gibt es seit FQ 1.15 man pages in Abschnitt 3p, welche man beispielsweise mit  
+
* Auf unixartigen Systemen gibt es seit FQ 1.15 man pages in Abschnitt 3p, welche man beispielsweise mit <syntaxhighlight lang="sh">man Finance::Quote::AEX</syntaxhighlight>
man Finance::Quote::AEX
 
 
aufrufen kann.
 
aufrufen kann.
 
* Wenn man auf der Suche nach dem richtigen Symbol ist, wird man oft auch durch googlen fündig.
 
* Wenn man auf der Suche nach dem richtigen Symbol ist, wird man oft auch durch googlen fündig.
Line 854: Line 610:
 
* Welche Annahmen macht GnuCash beim Start, und wie lassen die sich beeinflussen?
 
* Welche Annahmen macht GnuCash beim Start, und wie lassen die sich beeinflussen?
 
* Welche Verzeichnisse und Dateien sollten kopiert werden, wenn man auf einen anderen Rechner umzieht, bzw. in einem Backup berücksichtigt werden?
 
* Welche Verzeichnisse und Dateien sollten kopiert werden, wenn man auf einen anderen Rechner umzieht, bzw. in einem Backup berücksichtigt werden?
* Wo befinden sich die Vorlagen, falls man Anpassungen vornehmen möchte?
+
* Wo befinden sich die Vorlagen, falls man Anpassungen vornehmen möchte?
 +
 
 +
== Konventionen ==
 +
Vielerorts werden in der Dokumentation '''Variablen''' verwendet, da sich deren Standardwerte je nach Betriebssystem, Bauweise des Programms, Programmversion … unterscheiden. Diese werden grundsätzlich groß geschrieben. Es sind aber zwei Arten zu unterscheiden:
  
== Konfigurationsvariablen ==
+
=== Umgebungsvariablen ===
 +
Die ''Schreibweise'' zur Referenzierung von Umgebungsvariablen ist vom Betriebssystem abhängt:
 +
;Unixoid (*BSD, Linux, {{mac}}):
 +
:;einfache Variante: <tt>$NAME</tt>
 +
:;sichere Variante: <tt>${NAME}</tt>
 +
;Microsoft (DOS, Windows): <tt>%NAME%</tt>
 +
Normalerweise verwenden wir hier die einfache unixoide Variante.
 +
Beim Start wertet Gnucash zunächst verschiedene Umgebungsvariablen aus. Die selbstverständlichste ist
 +
;$HOME: Das Verzeichnis, in dem normale Benutzdaten gespeichert werden:
 +
:;unixoid: <tt>/home/<Benutzername></tt>
 +
:;Windows: ab Vista
 +
:::<tt>C:\Users\<Benutzername></tt>
 +
Daneben sind für "normalen Benutzer" wichtig
 +
;$LANG: durch welche die '''länderspezifischen Einstellungen''' ''Sprache'', ''Währung'', ''Datum''- und ''Zeitformat'', sowie Vorlagen für ''Berichte'' und ''Kontenrahmen'' bestimmt werden. Wie diese Variable zu setzen ist, ist vom verwendeten Betriebssystem abhängig;
 +
;$LANGUAGE: eine durch Doppelpunkte <code>:</code> getrennte Präferenzliste von Sprachvarianten. So würde mit <tt>LANGUAGE="fy:nds:de"</tt> zunächst nach einer Übersetzung in Friesisch, dann Niedersächsisch und schließlich Hochdeutsch gesucht.
 +
Siehe [[Locale_Settings]].
  
Was und wohin wird installiert? Auf diese Variablen hat der normale Anwender keinen Einfluß, diese hat der Maintainer des Paketes bzw. Distributor im <code>./configure</code>-Befehl festgelegt. Es kann aber ganz nützlich sein, schon einmal davon gehört zu haben, da es die Suche nach Dateien, etwa um Berichte anzupassen.
+
=== Konfigurationsvariablen ===
 +
Was und wohin wird installiert? Auf diese Variablen hat der normale Anwender keinen Einfluß. Diese hat der Maintainer des Paketes beim Distributor in der Konfiguration zum Bau beispielsweise mit <Syntaxhighlight lang="sh" inline> cmake -D …</Syntaxhighlight> festgelegt. Es kann aber ganz nützlich sein, schon einmal davon gehört zu haben, da es die Suche nach Dateien, etwa um Berichte anzupassen, erleichtert.
  
 
Beispiel:
 
Beispiel:
<code>$PREFIX</code> legt gewissermaßen die Wurzel des Teilbaumes fest, in den Dateien installiert werden. Der Standardwert hierfür ist  
+
<tt>PREFIX</tt> legt gewissermaßen die Wurzel des Teilbaumes fest, in den Dateien installiert werden. Der Standardwert hierfür ist  
* beim Selbstkompilieren <code>/usr/local/<Paketname></code>,  
+
* beim Selbstkompilieren <tt>/usr/local/<Paketname></tt>,  
* bei Distributionen ursprünglich <code>/usr/share/[<Desktop>/]<Paketname></code>.
+
* bei Distributionen <tt>/usr/share/[<Desktop>/]<Paketname></tt>.
* Bei *Suse < 11.x war es aber für GnuCash <code>/opt/gnome/gnucash</code>.
+
* bei *SuSE < 11.x war es aber für GnuCash <tt>/opt/gnome/gnucash</tt>.
  
 
Hierzu gehört auch die Festlegung, ob
 
Hierzu gehört auch die Festlegung, ob
 
* Aqbanking (deutsches Onlinebanking)
 
* Aqbanking (deutsches Onlinebanking)
 
* OFX (Datenimport für den Rest der Welt ;-))
 
* OFX (Datenimport für den Rest der Welt ;-))
* DBI (SQL-Datenbankunterstützung ab 2.3.x)
+
* DBI (SQL-Datenbankunterstützung seit 2.3.x)
 
verfügbar ist oder nicht.
 
verfügbar ist oder nicht.
  
== Umgebungsvariablen ==
+
== Die eigentlichen Daten ==
 +
Falls man vergessen hat, wohin man seine Datei gespeichert hat, startet man GnuCash und sieht nach, was im Dialog ''Datei->Speichern unter…'' steht. Im Datei-Menü stehen auch noch bis zu 4 zuletzt verwendete Dateien, falls man mehrere hat.
 +
 
 +
Abhängig vom ''ab Version 2.3 wählbaren'' '''Dateiformat''', variiert eine Datensicherung aber etwas:
 +
* '''XML''': Dies ist eine normale, eventuell gzip-komprimierte Textdatei, die in ''älteren Versionen'' der Standard war. Bis 2.3.irgendwas gab es keine Vorgabe für die Dateinamenerweiterung für die aktuelle Datei, wohl aber die vom Programm angelegten Sicherungskopien ''.xac'' nach dem Vorgänger ''XAccountant''. Seitdem wird sowohl für die Datei als auch die Sicherungskopien ''.gnucash''. Die Sicherungskopien enthalten zwischen eigentlichem Namen und Erweiterung aber noch einen Zeitstempel.
 +
* '''sqlite3''': Auch die ist eine einzelne Datei, allerdings im sqlite-Format.
 +
:Diese beiden Dateitypen lassen sich einfach mit den Bordmitteln des jeweiligen Betriebssystems also einem Backup-Programm oder dem Datei-Browser auf nahezu jedes beliebige Medium - Diskette, USB-Stick, CD/DVD/BD, externe Festplatte, Netzwerklaufwerk - sichern.
 +
* '''mysql''', '''postgres''': hier muß man zunächst mit den Mitteln des jeweiligen DatenBank-Management-Systems (DBMS) einen Dump der Datenbank - Vorgabe für deren Namen ist gnucash - erstellen, den man dann sichern und notfalls wieder einspielen kann. Details dazu entnimmt man dem Handbuch des jeweiligen DBMS.
  
Beim Start wertet Gnucash zunächst verschiedene Umgebungsvariablen aus. Für den "normalen Benutzer" die wichtigste ist '''LANG''', durch welche die ''länderspezifischen Einstellungen'' Sprache, Währung, Datum- und Zeitformat, sowie Vorlagen für Berichte und Kontenrahmen bestimmt werden. Wie diese Variable zu setzen ist, ist vom verwendeten Betriebssystem abhängig.
 
  
 
== Das Verzeichnis $HOME/.gnucash (GNC_DOT_DIR)==
 
== Das Verzeichnis $HOME/.gnucash (GNC_DOT_DIR)==
  
Traditionell speichern '''Linux'''-Programme vom Benutzer individuell anpassbare Einstellungen in einem verborgenen Verzeichnis - daher der Punkt vor dem Namen - mit dem Namen des Programms im Heimatverzeichnis des Benutzers.
+
;Wichtig: Seit Version 3.0 folgt GnuCash der [https://specifications.freedesktop.org/basedir-spec/basedir-spec-latest.html XDG Base Directory Specification]. Daher sind viele der folgenden Angaben veraltet.
 +
:;ToDo: [[Configuration_Locations]] hier einpflegen.
 +
Traditionell speichern '''Linux'''-Programme vom Benutzer individuell anpassbare Einstellungen in einem verborgenen Verzeichnis - daher der Punkt vor dem Namen - mit dem Namen des Programms im Heimatverzeichnis des Benutzers, also ''$HOME/.gnucash''.
  
Unter '''Windows''' bis XP entspräche das wohl ''C:\Dokumente und Einstellungen\MeinName\Lokale Einstellungen\...'', ab Vista ''C:\Users\myname\AppData\Local\...''. Und unter '''MacOS'''?
+
Unter
 +
* '''Windows'''
 +
** '''ab Vista''' ''C:\Users\myname\AppData\Local\...''. Und unter
 +
** '''bis XP''' entspräche das ''C:\Dokumente und Einstellungen\MeinName\Lokale Einstellungen\...'',
 +
* '''{{mac}}''' ''$HOME/Library/Application Support/Gnucash''
  
 
Anpassungen an Vorlagen, die über die ''Optionen'' des Programm erfolgen, speichert Gnucash dort. So befinden sich die benutzerdefinierten Berichte in der Datei $HOME/.gnucash/saved-reports-<version>.
 
Anpassungen an Vorlagen, die über die ''Optionen'' des Programm erfolgen, speichert Gnucash dort. So befinden sich die benutzerdefinierten Berichte in der Datei $HOME/.gnucash/saved-reports-<version>.
  
Dieser Pfad läßt sich durch das Setzen der Umgebungsvariablen GNC_DOT_DIR verändern , etwa:
+
Dieser Pfad läßt sich durch das Setzen der Umgebungsvariablen GNC_DOT_DIR verändern, etwa:
<code'>GNC_DOT_DIR=~/test/.gnucash gnucash <weitere Parameter></code>
+
:<code>GNC_DOT_DIR=~/test/.gnucash gnucash <weitere Parameter></code>
  
Dadurch ist es beispielsweise möglich, für geschäftliches, privates und Programmierung verschiedene Konfigurationen zu verwenden. Allerdings sollte man beachten, daß für einige Einstellungen ''gconf'' zuständig ist.
+
Dadurch ist es beispielsweise möglich, für geschäftliches, privates und Programmierung verschiedene Konfigurationen zu verwenden. Allerdings sollte man beachten, daß für einige Einstellungen ''GSettings'', respective ''GConf'' zuständig ist.
  
== gconf (GNOME configuration database) ==
+
== GNOME Einstellungen ==
  
 
Einstellungen, welche insbesondere die äußere Erscheinungsform von GnuCash betreffen wie
 
Einstellungen, welche insbesondere die äußere Erscheinungsform von GnuCash betreffen wie
Line 896: Line 683:
 
* Voreinstellungen von Dialogen
 
* Voreinstellungen von Dialogen
 
* Einstellungen für Warnungen
 
* Einstellungen für Warnungen
werden, wie bei anderen Programmen des Gnome-Desktops, mithilfe des '''GConf'''-Daemons, gewissermaßen einem Gegenstück zur Windows-Registry, im Schlüssel </apps/gnucash/> und seinen Unterverzeichnissen wie
+
werden, wie bei anderen Programmen des Gnome-Desktops gespeichert. Die Möglichkeiten hängen von der Version ab:
 +
 
 +
=== Seit GnuCash 2.6: GSettings ===
 +
Wie Gnome3 verwendet Gnucash seit Version 2.6 ''GSettings''. Dieses verwendet die nativen Backends der jeweiligen Betriebssysteme wie Windows-Registry und DConf unter Linux.
 +
 
 +
Um also die Werte unter dem ''Schema'' '''
 +
:;seit GnuCash 4.7:<tt>{{GSettings Path|.}}</tt>'''
 +
:;zuvor:<tt>{{GSettings Path old|.}}</tt>'''
 +
anzusehen oder zu bearbeiten, sind also die entsprechenden Werkzeuge des jeweiligen Betriebssystems zu verwenden:
 +
;Linux: das ''dconf''-Werkzeug, z.B. zum Auslesen <syntaxhighlight lang="sh">
 +
dconf dump /org/gnucash/GnuCash
 +
</syntaxhighlight>
 +
:Komfortabler geht es mit dem graphischen ''dconf-Editor'' <tt>dconf-editor</tt>.
 +
;{{mac}}: das ''defaults''-Werkzeug, z.B. zum Auslesen <syntaxhighlight lang="sh">
 +
defaults read --app Gnucash
 +
</syntaxhighlight>
 +
;Windows: Im ''Registry-Editor'' <tt>regedit</tt> unter dem Pfad <tt>{{GSettings Win Prefix}}{{GSettings Path|\}}</tt>.
 +
 
 +
=== Bis GnuCash 2.4: GConf (GNOME configuration database) ===
 +
wurden sie mithilfe des '''GConf'''-Daemons, gewissermaßen einem Gegenstück zur Windows-Registry, im Schlüssel '''<tt></apps/gnucash/></tt>''' und seinen Unterverzeichnissen wie
 
: <./history/> Zuletzt geöffnete Dateien
 
: <./history/> Zuletzt geöffnete Dateien
 
: <./file0> aktuelle Datei
 
: <./file0> aktuelle Datei
Line 905: Line 711:
 
oder dem [[De/Glossar#G|GUI]]
 
oder dem [[De/Glossar#G|GUI]]
 
  gconf-editor
 
  gconf-editor
durchführen, welches sogar übersetzte Hinweise zur Bedeutung der Einstellungen hat.
+
durchführen, welches sogar übersetzte Hinweise zur Bedeutung der Einstellungen hat. Die Gnucash-spezifischen Einstellungen befinden sich unter '''apps/gnucash'''.
  
Wer meint, trotzdem diese Dateien anderweitig bearbeiten zu müssen, sollte hinterher der GConf-Daemon neu starten, um ihm die Änderungen bekannt zu machen.
+
Wer trotzdem meint, diese Dateien anderweitig bearbeiten zu müssen, sollte hinterher der GConf-Daemon neu starten, um ihm die Änderungen bekannt zu machen.
  
== Vorlagen: Berichte, Kontenrahmen etc. ==
+
===Allgemeine Gnome-Einstellungen===
  
Falls man das Bedürfnis hat, weitergehende Änderungen an den Vorlagen vorzunehmen, so findet man sie in der Regel in den Unterordnern des GnuCash-Verzeichnisses.
+
Bestimmte Einstellungen wie etwa den Standard-Zeichensatz übernimmt GnuCash vom Gnome-Desktop. Um diese anzupassen verwendet man am besten das [https://help.gnome.org/users/control-center/index.html.de Gnome-Kontrollzentrum]
 +
gnome-control-center
 +
und hat eine schöne grafische Oberfläche, sofern das Programm installiert ist. Sofern man einen anderen Desktop verwendet kann man es aber nachinstallieren.
  
Wo der GnuCash-Ordner liegt ist von Distribution zu Distribution verschieden. Mögliche Anlaufstellen sind etwa
+
== AqBanking-Einstellungen ==
: /opt/gnome/share/gnucash (ältere Suse-Distribution) oder
 
: /usr[/local]/share/gnucash.
 
Falls man das Programm sebst baut, kann man den Pfad über den Konfigurationsparameter --prefix=PREFIX festlegen, siehe oben.
 
  
Falls man Änderungen an den Dateien vornimmt, sollte man "[[De/Konfiguration#Das_ge.C3.A4nderte_Formular_vor_dem_Update_sch.C3.BCtzen|Das geänderte Formular vor dem Update schützen]]" beachten.
+
Das Online-Banking-Modul speichert seine Einstellungen in '''$HOME/.aqbanking'''. In älteren Versionen war es das Verzeichnis  '''$HOME/.banking'''. Falls also die Einstellungen nach einem Update verschwunden sind, ist das Verzeichnis ''~/.banking'' nach ''~/.aqbanking'' zu kopieren.
  
= Wie man einen Fehler meldet oder einen Verbesserungsvorschlag einreicht =
+
Gegebenfalls hat man in den Einstellungen angegeben, wo weiteres Zubehör wie die '''RDH-Schlüsseldiskette''' zu finden ist.
  
== Ein paar allgemeine Empfehlungen ==
+
== Zusammenfassung ==
  
Da die Problematik der Fehlermeldung ja viele Projekte gleichermaßen betrifft, wird den Anwendern zunächst die Lektüre der beiden folgenden, teils recht unterhaltsamen Dokumente wärmstens empfohlen:
+
Somit sollte man nach getaner Arbeit folgende Verzeichnisse sichern: <SyntaxHighlight lang="sh">
* [http://www.tty1.net/smart-questions_de.html Wie man Fragen richtig stellt]
+
# Online-Banking:
* [http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/bugs-de.html Fehlerberichte - wie Sie Softwarefehler melden sollten]
+
~/.[aq]banking
 +
## Bei klassischem HBCI wird die Schlüsseldatei idealerweise sowieso nur auf einem externen Medium (Floppy, Stick, ...) gespeichert.
  
Obacht, jene Seiten bieten KEINEN SUPPORT für GnuCash, daher bitte weiterlesen.
+
# Werte aus Menü Bearbeiten->Einstellungen:
 +
## seit Gnucash 2.6
 +
~/.config/dconf/user
 +
## bis Gnucash 2.4.x stattdessen: ~/.gconf/apps/gnucash/
  
== Die verschiedenen Meldungsebenen des Programms ==
+
# Sonstige GnuCash-Einstellungen:
 +
## Seit Gnucash 3.0:
 +
~/.config/gnucash
 +
~/.local/share/gnucash
 +
## bis Gnucash 2.6.x stattdessen: ~/.gnucash
  
GnuCash versucht auf verschiedenen Ebenen mit dem Benutzer zu kommunizieren. Während für das Tagesgeschäft die Ausgaben der Programmoberfläche reichen, sind bei Fehlermeldungen häufig die Ausgaben der Anderen erforderlich.
+
das/die Verzeichnis[se] der Gnucash-Datei[en]
 +
</SyntaxHighlight>
  
=== Die Programmoberfläche ===
+
== Vorlagen: Berichte, Kontenrahmen etc. ==
  
Normalerweise kommuniziert GnuCash über seine Benutzeroberfläche mit dem Benutzer durch Hinweise in der ''Statuszeile'', ''Dialog-'' oder ''Meldungsfenstern''. Falls dort eine unbefriedigende Fehlermeldung erscheint wie "Beim Lesen der Datei »/Pfad/Name« ist ein Fehler aufgetreten.", sollte der nächste Punkt versucht werden.
+
Falls man das Bedürfnis hat, weitergehende Änderungen an den Vorlagen vorzunehmen, so findet man sie in der Regel in den Unterordnern des GnuCash-Verzeichnisses.
  
=== Die Ausgaben auf der Konsole ===
+
Wo der GnuCash-Ordner liegt ist von Distribution zu Distribution verschieden. Mögliche Anlaufstellen sind etwa
 
+
: /opt/gnome/share/gnucash (ältere Suse-Distribution) oder
Wenn man das Programm nicht über das Start-Menü aufruft, sondern in einem Befehlsfenster, erscheinen dort zusätzliche Informationen. Meist sollte man zumindest diese Informationen bereithalten, wenn man einen Fehler melden möchte. In unserem Beispiel könnte hier etwa als Grund "Datei nicht gefunden", "Zugriff abgelehnt" oder ... stehen.
+
: /usr[/local]/share/gnucash.
 
+
Falls man das Programm sebst baut, kann man den Pfad über den Konfigurationsparameter --prefix=PREFIX festlegen, siehe oben.  
Wie öffnet man nun so ein Befehlsfenster?
 
* ''Gnome'': '''Rechner->Anwendungen->Weitere Anwendungen->System->Terminal''',
 
* ''KDE'': '''K-Menü->System->Terminals->Konsole''',
 
* ''MacOSX'': [bitte ergänzen] und
 
* ''Windows'': '''Start->Alle Programme->Zubehör->Eingabeaufforderung'''.
 
 
 
Falls man des Englischen einigermaßen mächtig ist, empfiehlt es sich insbesondere dann, wenn man vorhat, einen Bugzilla-Eintrag zu erstellen oder ergänzen, das Programm gleich auf Englisch mit
 
 
 
LANG=C gnucash [--log ...] [--logto ...] [--debug|--extra]
 
 
 
zu starten, um Fehler bei der Rückübersetzung der Meldungen zu vermeiden.
 
 
 
:''"Der Wodka war gut, aber das Steak war gammlig."'' soll ja seinerzeit das Ergebnis der ersten maschinellen Rückübersetzung von ''"Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach."'' gewesen sein.
 
 
 
 
 
Manchmal reicht aber auch das nicht, dann geht's zum nächsten Punkt.
 
 
 
=== Die normale GnuCash Protokoll-Datei .trace ===
 
 
 
GnuCash schreibt während jedem Programmdurchlauf eine Protokolldatei "gnucash.trace", genannt "Trace-Datei". In vielen Fehlersituationen wird die ausführliche Information zu dem vorliegenden Fehler in diese Prokolldatei geschrieben. Deshalb brauchen die Entwickler in einem Fehlerbericht häufig als erstes den Inhalt dieser Protokolldatei. (Siehe auch die englische Seite "[[Tracefile]]".)
 
 
 
Zum Auffinden der Protokolldatei: Sofern die Standardeinstellung nicht durch <code>--logto <PfadName></code> geändert wird, wird diese an folgendem Ort angelegt:
 
* Linux/BSD/*nix: '''/tmp/gnucash.trace'''
 
* Windows
 
** bis XP: '''C:\Documente und Einstellungen\MeinName\Lokale Einstellungen\Temp\gnucash.trace.XXXXX'''
 
** ab Vista: '''C:\Users\myname\AppData\Local\Temp\gnucash.trace.XXXXX'''
 
: Die Zeichenkette "XXXXXX" sind sechs zufällig wechselnde Buchstaben. Anhand des Änderungsdatum muss man jene Datei heraussuchen, die beim Auftreten des Fehlers erstellt wurde.
 
* MacOS: [Liebe Apfel-Benutzer, bitte ergänzen]
 
Die Datei variiert stark in der Größe - wenige Zeilen oder viele Megabyte können beide vorkommen. Die Datei besteht aus einfachem Text und kann in jedem Texteditor betrachtet werden.
 
 
 
Falls gewünscht, kann man die Auswahl der dort protokollierten Informationen genauer einstellen. Ein Beispiel und weitere Details wie Loglevel und Module finden sich auf der englischen Seite "[[Logging]]" oder auch in der [http://svn.gnucash.org/docs/HEAD/group__Logging.html technische Dokumentation]. Falls man nun das Programm immer wieder mit denselben Einstellungen starten möchte, ohne sie jedesmal auf der Befehlzeile neu eingeben zu müssen, kann man die entsprechenden Optionen auch in einer Datei <code>~/.gnucash/log.conf</code> ablegen.
 
 
 
=== Die unkomprimierte Gnucash-Datei ===
 
 
 
Bisweilen kann es auch hilfreich sein, einen Blick in die ''unkomprimiert'' gespeicherte Gnucash-Datei zu werfen. Dafür ist vor dem Speichern unter Bearbeiten->Einstellungen->Allgemein das Häkchen bei "Datei komprimieren" zu entfernen.
 
 
 
Falls man vergessen hat, wo die Datei gespeichert wird, kann man das durch Öffnen des Dialogs "Datei->Speichern unter" in Erfahrung bringen.
 
 
 
In Fehlerberichten ist es zuweilen sinnvoll, eine ''möglichst kleine'' Beispieldatei anzuhängen, mit deren Hilfe das Problem nachvollzogen werden kann. In einigen ganz seltenen Fällen tritt aber das Problem auf, daß ein Fehler in der eigenen Datei vermutet wird, sich jedoch nicht ohne Weiteres reproduzieren läßt. Bevor man nun seine ganzen persönlichen Finanzdaten an eine relativ fremde Person weitergibt, sollte man die Daten verschleiern, ohne die Struktur der Datei zu verändern. Dazu gibt es auf der englischen Seite [[ObfuscateScript]] ein Perl-Skript, welches man ''auf die zu verschickende '''Kopie''' anwenden'' kann, um das zu bewerkstelligen. Da Perl bei Linux-Distributionen zum Lieferumfang gehört, wird für Windows-Benutzer auf die möglicherweise noch erforderliche [[De/Installation#Installation_des_optionalen_Zubeh.C3.B6rs | Installation]] verwiesen.
 
 
 
=== Der Stacktrace ===
 
 
 
Wenn es einen Programmabsturz gegeben hat, ist die wichtigste Information für die Entwickler ein ''Stacktrace'' (auch genannt ''Call Stack''), die Abfolge der Funktionsaufrufe im Programm. Wenn irgend möglich, sollte man bei einem Programmabsturz versuchen, diesen Stacktrace zu bekommen und mit einzuschicken. Dafür muss man GnuCash im Debugger ''gdb'' ausführen. Die Anleitung dazu steht auf der englischen Seite "[[Stack Trace]]".
 
 
 
== Die Recherche: Ist der Fehler bereits bekannt? ==
 
 
 
Da man ja nicht der einzige GnuCash-Benutzer ist, gibt es eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass vor einem selbst schon jemand anderes auf das gleiche Problem gestoßen ist und unter Umständen ein &ndash; wie auch immer gearteter &ndash; Lösungsweg gefunden wurde.
 
 
 
=== Der schnelle Weg: Rückfrage im Chat ===
 
 
 
Falls man sein Problem knapp und fließend auf Englisch beschreiben kann, findet man im [irc://irc.gnome.org/#gnucash Chat] auch meistens jemanden, der einem helfen kann, zu entscheiden, ob es sich wirklich um einen Programmierfehler oder ein Verständnisproblem handelt.
 
 
 
=== Suche in Mailinglisten ===
 
 
 
Auch die [https://lists.gnucash.org/search/de/ Suche] in den [http://wiki.gnucash.org/wiki/Mailing_Lists GnuCash-Mailinglisten] oder mit [http://www.google.com Google] oder einer anderen Suchmaschine kann hilfreich sein - wahrscheinlich ist schon jemand anderes zuvor über das Problem gestolpert. Und in der Zeit, in der Entwickler Fragen beantworten, können sie nun mal nicht entwickeln.
 
 
 
Da es zur Zeit - Herbst 2010 - Probleme mit dem Such-Index auf der GnuCash-Seite gibt, empfiehlt es sich die Google-Suche mit dem Parameter <code>site:lists.gnucash.org</code> oder in der erweiterten Google-Suche ''Domains Ausschließlich Antwortseiten von der Site oder Domain lists.gnucash.org'' zu verwenden.
 
 
 
'''Anmerkungen:'''
 
* '''SSL-Zertifikat:''' Neuere Browser wie Firefox 3 beschweren sich darüber, daß das Zertifikat selbstsigniert ist. Es wird empfohlen, es nach Überprüfung zu den Ausnahmen hinzuzufügen, um eine "abhörsichere" Verbindung über https zu ermöglichen.
 
 
 
=== Suche im BugZilla ===
 
 
 
'''Bugzilla''' ist das Verzeichnis der Fehlermeldungen und Verbesserungsvorschläge des [http://www.gnome.org/ Gnome Projekts]. GnuCash wird dort als eigenes Produkt geführt.
 
* [http://bugzilla.gnome.org/query.cgi Allgemeine Suche (in allen Gnome Projekten)]
 
 
 
* [http://bugzilla.gnome.org/buglist.cgi?product=GnuCash&bug_status=UNCONFIRMED&bug_status=NEW&bug_status=ASSIGNED&bug_status=NEEDINFO&bug_status=REOPENED&bug_status=VERIFIED&email1=&emailtype1=substring&emailassigned_to1=1&email2=&emailtype2=substring&emailreporter2=1&changedin=&chfieldfrom=&chfieldto=Now&chfieldvalue=&short_desc=&short_desc_type=substring&long_desc=&long_desc_type=substring&bug_file_loc=&bug_file_loc_type=substring&status_whiteboard=&status_whiteboard_type=substring&keywords=&keywords_type=anywords&op_sys_details=&op_sys_details_type=substring&version_details=&version_details_type=substring&namedcmd=Gnucash+Bugs&newqueryname=Gnucash+Bugs&order=Bug+Number&form_name=query&version=2.0.x&version=CVS&version=SVN&version=unspecified Suche nach offenen GnuCash Bugs und Verbesserungsvorschlägen, eingeschränkt auf unspezifizerte oder Versionen >=2.0]. Ältere Versionen werden nicht mehr gepflegt.
 
 
 
Besonders, wenn man nicht die aktuellste Version verwendet, ist es sinnvoll, in einem 2. Durchgang die Einschränkungen des bug_status rauszunehmen, da der Fehler inzwischen behoben sein könnte.
 
 
 
== Endlich: Fehler oder Verbesserungsvorschlag melden oder kommentieren ==
 
 
 
Häufig ist die Untersuchung von Fehlerberichten recht mühsam, weil der Berichterstatter für ihn selbstverständliche Informationen nicht mitliefert - ''Wieso, ich arbeite doch immer unter Betriebssystem XYZ, gibt's da etwa auch noch andere?''. Trifft er damit auf einen gutgelaunten Freiwilligen, dann fragt der nach. Ist der selber gerade im Stress, wird die Meldung unter Umständen sogar ignoriert.
 
 
 
Ab Version 2.3 ist es auch hilfreich anzugeben, welches Backend verwendet wird - also was unter ''Datei speichern unter'' steht:
 
* file: (XML-Datei, komprimiert oder nicht) oder
 
* SQL: (MySQL/PGSQL/SQLite-Datenbank)
 
 
 
Daher sollte der Bericht möglichst alle der folgenden Angaben enthalten:
 
 
 
* Ich benutze '''Gnucash Version''' <x.y.z> unter <'''Distribution'''> <a.b/Codename> <'''Betriebssystem'''> [<'''Version'''>] [mit Servicepack <j>] [mit den <relevante Zusatz>-Paketen aus dem '''Repositorium''' <wunderbar>] und speichere meine Daten in {[un]komprimierter XML-Datei|MySQL|PGSQL|SQLite}.
 
 
 
* Wenn ich, nachdem ich <dies und das> gemacht habe, <Menü><Untermenü><Menüpunkt> öffne, <erscheinen kleine grüne Männchen>.
 
* Ich hätte aber erwartet, dass <Engelchen Halleluja singen>.
 
Der Inhalt der <spitzen> Klammern ist dabei natürlich durch zutreffende Angaben zu ersetzen.
 
 
 
Zum Herausfinden der verwendeten Versionen gibt es, wie in den meisten modernen Programmen,
 
* den Menüpunkt ''Hilfe->Über'', sowie
 
* die Befehlszeilenoptionen
 
** ''-v'' als Abkürzung für
 
** ''--version''.
 
Falls man das Programm selbst gebaut hat, ist auch die genaue '''SVN-Version''' wichtig, da sich der Inhalt des [http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_Subversion Subversion]-[http://svn.gnucash.org/ Repositorium] ja sehr schnell ändern kann.
 
 
 
Oft ist es auch hilfreich, das Programm statt über das Startmenü oder eine andere Verknüpfung, direkt in einem Terminalfenster zu starten und das, was es dorthin schreibt, zu analysieren oder als Anhang mitzusenden.
 
 
 
=== In BugZilla ===
 
 
 
[https://bugzilla.gnome.org/browse.cgi?product=GnuCash Bugzilla] dient der Verwaltung von Fehlern und Verbesserungsvorschlägen.
 
 
 
Zunächst sollte man die dortige Suche verwenden, um herauszufinden, ob der Fehler schon bekannt ist.
 
 
 
Falls der Fehler schon bekannt ist, kann man durch weitere Kommentare die Informationen ergänzen, etwa "Der Fehler tritt nur bei abnehmendem Mond auf, nie bei zunehmendem". Damit hilft man den Entwicklern, den Fehler einzugrenzen. Am Besten ist es natürlich, gleich einen Patch einschicken. ;-)
 
 
 
Falls er noch nicht bekannt ist, meldet man ihn, am allerbesten auf Englisch, und zwar unter:
 
 
 
* [http://bugzilla.gnome.org/enter_bug.cgi?product=GnuCash Erstelle einen neuen GnuCash Fehlerbericht oder Verbesserungsvorschlag]; falls man einen Absturz berichtet, bitte [[Stack Trace|hier - leider noch auf english -]] nachsehen, wie man einen ''stack trace'' für den Bug Report erstellt und anfügt.
 
 
 
=== Auf der Mailingliste ===
 
 
 
Wer mit dem Englischen Probleme hat, kann auch auf der deutschen Mailing-Liste anfragen, ob jemand mit dem Übersetzen helfen kann.
 
Dafür ist wegen der Spammer allerdings eine [https://lists.gnucash.org/mailman/listinfo/gnucash-de Anmeldung ] erforderlich.
 
 
 
Hier sollten auch Verbesserungen an '''spezifisch deutschsprachigen Komponenten''' wie ''Kontenrahmen'' und ''Übersetzung'' von Programm-Meldungen oder Dokumentationen eingereicht und diskutiert werden.
 
 
 
Im '''Betreff''' der Email sollte das Problem schon möglichst prägnant umrissen werden. Wer eine Email mit dem Betreff ''GnuCash'' oder ''Hilfe'' schickt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er keine Antwort bekommt, da ein solcher Betreff niemanden vom Hocker reißt. Auch würde eine derartige Mail von Leidensgenossen desselben Problems bei der Mailinglistensuche nicht gefunden.
 
  
 +
Falls man Änderungen an den Dateien vornimmt, sollte man "[[De/Konfiguration#Das_ge.C3.A4nderte_Formular_vor_dem_Update_sch.C3.BCtzen|Das geänderte Formular vor dem Update schützen]]" beachten.
  
 
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[[De/GnuCash | Zurück zur Hauptseite]]
 
[[De/GnuCash | Zurück zur Hauptseite]]
 
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[[Category:De|Referenz]][[Category:De/FinTS|Referenz]]
[[Category:De]]
 

Latest revision as of 23:58, 18 April 2023

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Contents

Hilfe und Fehlermeldungen

Glossar

Support

Zunächst gibt es eine umfangreiche Liste von Verweisen auf zusätzliche Dokumentationen und Werkzeuge.

Falls man dort nicht fündig wird, könnte die Mailingliste [FIXME: irgendwo stand das noch ausführlicher] oder der Chat helfen. In beiden Fällen wird aber empfohlen zuvor Feedback — Wie man einen Fehler meldet … zu lesen.

Wie man einen Fehler meldet oder einen Verbesserungsvorschlag einreicht

(Verschoben nach Feedback)

Arbeiten mit Konten

Konten-Typen

für den Schnelleinsteiger

In GnuCash gibt es wie auch in der Buchhaltung 5 Haupt-Konto-Typen unter denen alle anderen Konto-Typen angelegt werden. Was man in anderen Finanzprogrammen als Kategorie versteht, heisst in GnuCash "Konto".

Die 5 wichtigsten Konten-Typen sind:

  • Aktiva: Aktivkonten dienen zur Erfassung von Gegenständen oder anderem Vermögen, das einen Wert hat.
  • Fremdkapital, früher Passiva: Fremdkapitalkonten bezeichnen Schulden oder Verbindlichkeiten.
  • Aufwand: Aufwendungen jeder Art, zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Steuern usw. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
  • Ertrag: Erträge jeder Art, die Sie z.B. durch Gehaltseinkünfte, Zinsen, Dividenden usw. haben. Wird in Quicken als Kategorie bezeichnet.
  • Eigenkapital: Eigenkapitalkonten werden verwendet, um die Eröffnungsbestände beim ersten Start von GnuCash oder zu Beginn einer neuen Buchungsperiode zu erfassen.


Für den Privatanwender ist das erst einmal verwirrend, deshalb gibt es hier eine Tabelle wie man die Kontoarten den Konten (Kategorien) zuordnet. Man sollte darauf achten, dass die Konten der ersten Ebene den fünf o.g. entsprechen.


Typen 1. Ebene Typen 2. Ebene Typen 3. Ebene
(Bilanzkonten)
Aktiva
[Umlaufvermögen] (kurzfristig)
Bargeld
Bank
Forderung
[Anlagevermögen] (langfristig)
Aktienkonto
Investmentfonds
Passiva
Eigenkapital
Verbindlichkeit
Kreditkarte
(Erfolgskonten)
Aufwand
Ertrag

Herleitung

In diesem Abschnitt sollen einige grundlegende Begriffe des Rechnungswesens und die Zusammenhänge dazwischen kurz dargelegt werden. Er soll nur ein grober Abriss sein und kann keine vollständige Einführung ersetzen. In der wikipedia finden sich wesentlich genauere Definitionen und auch jede Menge Literaturhinweise. Weiterhin wird jegliche Haftung für die Anwendung hier erwähnter Konzepte ausgeschlossen.

Das T-Konto

To really obtain an isolated negative quantity, it would be necessary to cut off an effective quantity from zero, to remove something of nothing: impossible operation. How thus to conceive an isolated negative quantity? --Lazare Carnot, French mathematician and member of the Academy of Science, 1803.

Wenn man einen solchen Satz liest, aus einer Zeit, in der Napoleon mit dem Code Civil die Grundlagen des Bürgerlichen Gesetzbuchs in den deutschen Landen einführte, ist es schon erstaunlich, dass die europäischen Kaufleute seit Jahrhunderten einen Trick hatten, mit dem sich diese Unvorstellbarkeit trotzdem bewerkstelligen ließ: das T-Konto - kein Warenzeichen eines gewissen Telekommunikationskonzerns.

T-Konto
Soll Haben

Vor Einführung der "EDV" wurden derartige Konten üblicherweise auf T-förmig unterteilten Karteikarten geführt. In der obersten Zeile steht die Kontobezeichnung, welcher üblicherweise eine Kontonummer vorangestellt wird, wodurch eine andere Systematik als die alphabetisch Reihenfolge möglich wird. Darunter werden die Zugänge auf der einen, die Abgänge auf der anderen Seite aufgezeichnet. Welches wofür die richtige Seite ist, hängt davon ab, um welche Art Konto es sich handelt [s.u.].

Doppelte Buchführung

Um Schreib- und Rechenfehler leichter finden zu können, wird im einfachsten Fall - später gibt es dann auch noch mehrteilige Buchungen - jeder Betrag in zwei verschiedenen Konten notiert. Man kann das auch so sehen, daß Geld nicht einfach entsteht oder verschwindet, sondern von A nach B fließt.

Da auch in einem mehrteiligen Buchungssatz immer auf beiden Seiten die gleiche Summe eingetragen wird, ergibt sich, dass der Saldo aller Konten immer 0 ist. Falls das bei manuell geführten Büchern einmal nicht der Fall ist, heißt es: Suchen!

Wer sich für die historische Details interessiert, kann ja mal einen Blick in Luca Pacioli's Summa de Arithmetica, Geometria, Proportioni et Proportionalità (Venedig 1494; Repro unter ISBN 88-317-6008-4) werfen, welches wohl die erste geschlossene Darstellung der Venetianischen Methode enthält.

Andere gebräuchliche Darstellungsformen im Rechnungswesen

Alternativ zum T-Konto ist etwa bei der GUV und der Bilanz die Staffelform (lat. scala: Treppe, Stufe) gebräuchlich.

   Aktiva (Anlagevermögen +  Umlaufvermögen)
 + Passiva
 - Fremdkapital
 = Eigenkapital

Was wo häufiger anzutreffen ist, ist auch von regionalen Gepflogenheiten abhängig. Während man in Kontinentaleuropa eher zum T-Konto tendiert, scheint man im angelsächsischen Sprachraum die Staffelform zu bevorzugen.

Bestandskonten

Am Anfang und am Ende einer Buchführungsperiode, in der Regel das Geschäftsjahr, steht eine Bilanz - ital. 2 Lanzen = 1 Balkenwaage. Damit die Waage ausgewogen ist, müssen die Konten ausgeglichen sein. Die Zahlen hierfür kommen aus der Inventur, der Erfassung des Inventars, der Bestandsaufnahme.

Um hier nun auch Äpfel mit Birnen vergleichen zu können, werden beide in inländischer Währung bewertet. Darauf, welche Bewertungsprinzipien auf welche Kontengruppen anzuwenden sind, soll an anderer Stelle eingegangen werden.

Bilanz.de
Aktiva Passiva
(Kapitalverwendung) (Kapitalherkunft)
Anlagevermögen Eigenkapital
+Umlaufvermögen +Fremdkapital

Vertikal gliedert sich die Bilanz nach der Fristigkeit. Dies ermöglicht eine Beurteilung der Liquidität:

Wenn ich alles langfristig angelege, aber kurzfristig fällige Verbindlichkeiten habe, bekomme ich ein Problem - zumindest bei gängigen Größenordnungen, denn McNamara sagte als Weltbankpräsident einmal:

Wenn Sie 1 Mio. Schulden haben, haben Sie ein Problem.
Wenn Sie 100 Mio. Schulden haben, hat ihre Bank ein Problem.

Bei der vertikalen Gliederung gibt es regionale Unterschiede zu beachten:

in Deutschland langfristig vor kurzfristig,
in der Schweiz und den USA beispielsweise umgekehrt.
Bilanz.ch
Aktiva Passiva
(Kapitalverwendung) (Kapitalherkunft)
Umlaufvermögen Fremdkapital
+Anlagevermögen +Eigenkapital
Eröffnung und Abschluss

Da man nun aber nicht das ganze Jahr ständig in der Bilanz rumschmieren will, werden die einzelnen Positionen mit den Eröffnungsbuchungen in die Kontenklassen 0-1 beim SKR03, respektive 0-3 beim SKR04 - die Bestandskonten - aufgelöst. Am Ende der Buchführungsperiode, dem Finanzjahr, werden die Konten analog durch Übertragung der Salden, aber dann unter Einbeziehung der #Erfolgskonten über die Gewinn- und Verlustrechnung (G&V), in die Schlussbilanz abgeschlossen.

Erfolgsneutrale Buchungen

Auf diesen Bestandskonten lassen sich alle erfolgsneutralen Buchungen tätigen. Das sind alle Buchungen, die keine Wertänderung bewirken, sondern den Wert nur zwischen 2 Bestandskonten verschieben. Die Klassiker hier wären die

  • Barabhebung vom und die
  • Bareinzahlung aufs eigene Konto.

In beiden Fällen wird Geld zwischen zwei Aktivkonten bewegt, es handelt sich um einen Aktiv-Tausch. Analog wäre ein Passiv-Tausch, wenn man sich etwa Geld von der Oma leiht, um einem Freund das zuvor von ihm geliehene Geld zurückzuzahlen.

Erfolgt die Verschiebung zwischen einem Aktiv- und einem Passivkonto, so spricht man auch von einer Bilanzverlängerung - die Bilanzsumme, also die Zahl, die auf beiden Seiten unter dem Strich steht, erhöht sich - oder um eine Bilanzverkürzung, wenn die Bilanzsumme dadurch kleiner wird.

Einige typische erfolgsneutrale Gründungsbuchungen:

  • Inhaberin bringt mit EUR X bewertetes Fahrzeug ein.
  • Teilhaber legt EUR Y in Kasse ein.
  • KFW stellt zinsgünstigen Gründerkredit auf Geschäftskonto zur Verfügung.
Typische Aktiv-Konten

Hier sind zunächst die meisten Konten, von denen Zahlungen getätigt werden. Also alle Barbestände wie Kasse und Urlaubskassen für Fremdwährungen, sowie die Girokonten, sofern sie im Haben sind.

Dazu kommen Finanzanlagen wie Sparbücher, Edelmetalle, Pfand- und Schatzbriefe, Aktien, Fonds, Derivate und kapitalbildende Versicherungen.

Weiterhin gehören hier auch die Sachanlagen wie Auto, Häuschen rein, sofern man sie berücksichtigen möchte oder muss, weil sie etwa mit einem Kredit in Zusammenhang stehen.

Typische Passiv-Konten

Hier gehören alle Kredite hin. Von der Hypothek aufs Häuschen über das von Oma geborgte Geld und den bei Tante Emma angeschriebenen Einkauf, sowie alles was man noch bei seinem Wirt auf dem Deckel oder Kerbholz hat, bis zum Girokonto, sofern es im Dispo (oder noch schlimmer überzogen) ist.

Obwohl man mit ihr bezahlen kann, fällt auch die Kreditkarte hierunter.

Erfolgskonten

Üblicherweise betreibt man zunächst einigen Aufwand um später zu einem Ertrag zu kommen. Ist am Ende der Buchführungsperiode der Ertrag größer als der Aufwand, spricht man vom Gewinn, andernfalls vom Verlust - oder allgemein vom Erfolg. Zur Ermittlung dieses Ergebnisses dient die Gewinn- und Verlustrechnung, kurz GuV, engl. Profit & Loss oder P&L.


Betrachtungsebenen im Rechnungswesen

Damit später keine Missverständnisse aufkommen, sollen kurz hier nun die verschiedenen Ebenen des Rechnungswesen und ihrer Begriffspaare betrachtet werden. Beginnen wir mit den juristischen Spitzfindigkeiten:

In dem Moment, in dem man als Käufer einen Kaufvertrag abschließt, tätigt man eine Ausgabe. Analog erzielt man als Verkäufer bei Abschluss eines Verkaufs[vertrages] eine Einnahme. Durch den Vertragsabschluss entsteht erst einmal ein beiderseitiges Schuldverhältnis, der Anbietende schuldet die Leistung und der Nachfragende die Zahlung. Also erst dann, wenn eine Zahlung erfolgt, entstehen daraus Auszahlung und Einzahlung. Wir befinden uns auf der Ebene der Finanz- oder Liquiditätsrechnung. Diese betrachtet Fragen wie:

Hat der Kassierer für heute genug Wechselgeld?
Verfügen wir über genügend flüssige Mittel, bar oder unbar, um alle fälligen Forderungen zu begleichen?

Weiterhin dient sie auch als Grundlage für die EÜR .

Aber erst in dem Moment, in dem man ein Wirtschaftsgut, also eine Ware oder Dienstleistung verbraucht, handelt es sich um Aufwand. In engem zeitlichem Zusammenhang entsteht zumeist ein Zwischen- oder Endprodukt, welches dann als Ertrag verbucht wird. Der Arbeitnehmer produziert etwa aus 8 Stunden Schlaf und einem guten Frühstück die Arbeitskraft, die er anschließend seinem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Wir befinden uns auf der Ebene der Gewinn- und Verlustrechnung, kurz GuV, die immer noch zum externen Rechnungswesen gehört, da unter Umständen Rechenschaft nach außen, etwa gegenüber dem Finanzamt, abgelegt werden muss.


Das folgende Beispiel ist zugleich ein Ausnahmetatbestand, da auch bei EÜR für höherwertige, langlebige Wirtschaftsgüter nur die Abschreibungen anzusetzen sind. Weiterhin sei ein steuerlicher Kleinunternehmer angenommen, der mit der MWSt. nichts am Hut hat.

Vorgang Ebene Zeitpunkt Betrag
Wir kaufen am 2. Januar eine PC für EUR 900,-- Ausgabe Januar 900,--
Der Händler räumt uns freundlicherweise ein Zahlungsziel von einem Monat ein, welches wir auch ausnutzen und einhalten. Auszahlung Februar 900,--
Der Gesetzgeber sieht eine Nutzungsdauer von 3 Jahren vor. Aufwand lfd. und die beiden folgenden Jahre jeweils 300,--


Wem das noch nicht reicht, der kann sich dann noch mit dem internen Rechnungswesen befassen. Dort wäre die nächste Stufe dann die Kosten- und Leistungsrechnung.

Da bleibt dann der neutrale Aufwand, wie etwa die Spende ans Rote Kreuz, außen vor, während die kalkulatorischen Kosten, wie etwa Unternehmerlohn oder kalkulatorische Abschreibungen, also Kosten, denen kein Aufwand in gleicher Höhe gegenübersteht, hinzukommen.

Dort werden dann zunächst Kostenarten wie etwa Wasser und Strom erfasst und nach verschiedenen Schlüsseln auf Kostenstellen wie etwa den verschiedenen Produktionsstätten umgelegt, um schließlich Kostenträgern, also den erzeugten Produkten zugeordnet zu werden.

Gewinnermittlungsmethoden Einnahmeüberschussrechnung und Betriebsvermögensvergleich

Ob aber ein Einkauf als Aufwand oder erfolgsneutral gilt, ist davon abhängig, welche Art der Gewinnermittlung man anwendet:

  • Einnahmeüberschussrechnung: In der Einnahmenüberschussrechnung, kurz EÜR nach § 4 (3) EStG, die für Freiberufler und kleine Gewerbetreibende in Frage kommt, die die Grenzen von § 141 AO nicht überschreiten, wird vereinfacht die Ebene des Zahlungsflusses betrachtet. Diese Methode dürfte im übrigen auch für den Privatanwender hinreichend sein.
Das bedeutet anders ausgedrückt, dass die Offenen Posten (noch) nicht erfolgswirksam sind.

/!\ Doch Vorsicht, zur Zeit - GnuCash 2.4.x - ist dies in GnuCash noch nicht implementiert. Also entweder die Rechnungen nicht verwenden oder den Berichten misstrauen! Details und Aktualisierungen dazu finden sich auf der englischen Seite Cash Based Accounting.

  • Betriebsvermögensvergleich: In der Bilanzierung, die u. a. für Kapitalgesellschaften vorgeschrieben ist, entsteht der Aufwand u. U. erst beim Werteverzehr, also wenn etwa ein Rohstoff, durch Materialentnahmeschein belegt, in der Produktion verbraucht wird. Zuvor handelt es sich entweder um einen Aktiv-Tausch (liquide Mittel, etwa Bargeld, gegen Ware) oder um eine Bilanzverlängerung (Erhöhung von Warenbestand und Verbindlichkeiten), was in beiden Fällen erfolgsneutral ist.

Die Details dazu, welche Methode anzuwenden ist, findet man hier.


Umsatzsteuerzahlungsmethoden Soll- und Ist-Besteurung

Wann jedoch die Umsatzsteuer auf einer Ausgangsrechnung fällig zur Zahlung an das Finanzamt ist, kommt darauf an, welche Besteuerungsmethode man verwendet bzw. verwenden darf.

  • Besteuerung nach vereinbarten Entgelten: Bei der Regel- oder Soll-Besteuerung ist die Umsatzsteuer in der Voranmeldung für den Monat mit anzumelden, in dem die Leistung ausgeführt wurde, auch wenn noch kein Geld dafür eingenommen wurde. Es kann also zu Liquidätsengpässen kommen, da man schon Geld an das Finanzamt abführen muss, bevor es zum Geldeingang vom Kunden kam.
  • Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten: Bei der Ist-Besteuerung nach § 20 UStG, die für bestimmte Berufsgruppen vorgeschrieben ist bzw. beim Finanzamt beantragt werden kann, wenn die Umsatzgrenzen dafür eingehalten werden, ist die Umsatzsteuer erst dann fällig, wenn das Geld dafür eingenommen wurde.
Typische Aufwands-Konten

Beim Privathaushalt wären das in erster Linie die Kosten für die Unterkunft und die Verpflegung, die je nach ausgeübten Tätigkeiten durch eine nahezu unbegrenzte Zahl weiterer Kosten ergänzt werden können.

Typische Ertrags-Konten
  • Bei abhängig Beschäftigten wäre das Ertragskonto per excellence das Gehalt, während es
  • beim Kapitalisten hingegen die Kapitalerträge Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne wären.
  • Der Großgrundbesitzer verbucht Mieten und Pachten,
  • das Unternehmen Umsatzerlöse,
  • der Freiberufler Honorare usw. usf.

Kontentypen in Gnucash

Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen

Nach der theoretischen Einführung soll hier nun eine Einordnung der in GnuCash definierten Kontentypen nebst englischer Originalbezeichnung in die Hierarchie erfolgen.

(Bestandskonten:)
  Aktiva [engl. Asset, kann auch Anlagevermögen bedeuten]
    Bargeld [engl. Cash]
    Bank [engl. bank account]
    Forderungen [offene, eingeforderte, auch Debitoren, engl. A/Receivable, account receivable, A/R]
    Investmentfonds [engl. Mutual Fund]
    Aktienkonto [engl. Stock]
  (Passiva, als eigenständiger Typ nicht vorhanden)
    Fremdkapital (bis 2.2.8: Passiva) [engl. Liability]
      Verbindlichkeit[en] (offene, eingeforderte, auch Kreditoren)
                          [engl. A/Payable, account payable, A/P]
      Kreditkarte [engl. Credit Card]
    Eigenkapital [engl. Equity]
(Erfolgskonten:)
  Aufwendungen [engl. Expense]
  Erträge [engl. Income]
  Handelskonten [engl. Trading accounts] (ab 2.3.x, Konten für den Devisenhandel, deren Ergebnis noch nicht realisiert ist, also schwebt)

Spezielle Kontentypen in GnuCash

Neben den oben hergeleiteten grundlegenden Kontentypen für Bestandskonten Aktiva [engl. Asset], Eigenkapital [engl. Equity], und bis 2.2.8 Passiva, danach Fremdkapital [engl. Liability],

sowie Erfolgskonten Aufwendungen [engl. Expense] und Erträge [engl. Income] gibt es in GnuCash noch einige spezielle Kontentypen.

"Online"-Konten

Die Mehrzahl der Spezialkonten dient dazu das Leben zu erleichtern, indem sie mit der Außenwelt kommunizieren, so dass nicht alles manuell eingegeben werden muss.

Kursabfragen

Bei den Kontentypen Investmentfonds [engl. Mutual Fund] und Aktienkonto [engl. Stock] werden Zusatzinformationen hinterlegt, die es ermöglichen, mittels Finance::Quote online die Kurse abzufragen.

Werden Konten anderen Typs in Devisen geführt, so ist auch deren Bewertung von Kursaktualisierungen mittels Finance::Quote betroffen, falls man das Merkmal bei der entsprechenden Fremdwährung aktiviert.

Online-Banking

Beim aktiven Kontotyp Bank [engl. bank account], ist es möglich, mittels verschiedener Module wie OFX für angelsächsische Länder oder HBCI für Deutschland diverse Online-Transaktionen wie Umsatzabfrage oder auch Online-Banking durchzuführen.

Ähnliches gilt für den passiven Typ Kreditkarte [engl. Credit Card].

Offene-Posten-Verwaltung

Die Kontentypen Forderungen [engl. A/Receivable, account receivable, A/R] und Verbindlichkeiten [engl. A/Payable, account payable, A/P] dienen dazu, im Geschäftsmodul die offenen Posten, also unbezahlten Rechnungen, zu verwalten. Die selbst geschriebenen werden als Forderungen erfasst, die erhaltenen als Verbindlichkeiten. Den Überblick behält man über die zugehörigen Berichte.


Von GnuCash automatisch angelegte Konten

Sicherlich wundert sich der eine oder die andere darüber, wenn in der Kontenübersicht Konten auftauchen, die sie nie im Leben angelegt haben. Das mag zunächst unheimlich erscheinen, lässt sich aber erklären.

Anfangsbestand

Dies Konto ist vom Typ Eigenkapital und wird angelegt, wenn man im Neue-Kontenhierarchie-Assistenten Anfangsbestände eingegeben hat. Dann dient es als Gegenkonto für die daraus generierten Eröffnungsbuchungen. Im Gegensatz zu den unten genannten Konten weist seine Existenz nicht auf einen Fehler hin, sondern auf gängige Praxis.

Ausgleichskonto

Das Ausgleichskonto wird angelegt, wenn man zu mindestens einem Teilbetrag einer Buchung kein Konto angegeben hat. Es existiert also mindestens eine Buchung, die noch ausgeglichen werden muss. Man hat also irgendwo die Doppelte Buchführung nicht konsequent umgesetzt und sollte die in dem Konto aufgeführten Buchungen noch berichtigen.

Ausbuchungskonto-<Währung>

Auch hier hat man einen Fehler gemacht, allerdings im Zusammenhang mit einer Fremdwährung.

Kontenrahmen

Spätestens infolge der Weltwirtschaftskrise wurde offenbar, dass eine gewisse Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Betrieben wünschenswert sei. Daher wurden erstmals durch den Reichskontenrahmen (RKR) von 1937 gewisse Vorgaben verbindlich gemacht.

Wer noch mehr über Kontenrahmen wissen möchte, als hier beschrieben wird, sollte sich die Seite von [1] ansehen. Das Angebot der DATEV findet sich hier.

Kontenplan
An verschiedenen Stellen gibt es in den Kontenrahmen optionale Zweige oder mehrere Alternativen oder sie bedürfen der Ergänzung, z.B. wenn man mehrere Girokonten bei gewöhnlichen Banken hat. Indem man nun seine Ergänzungen einbaut und unbenötigte Kontenzweige ausblendet, entwickelt man aus dem Rahmen seinen individuellen Kontenplan.

Aufbau: Kontenklasse, -gruppe, -art

Gewöhnlich ist ein Kontenrahmen im Zehnersystem gegliedert. Dabei gibt die erste Stelle der Kontonummer die Kontenklasse, die zweite die Kontengruppe und ggf. die dritte die Kontenart an, während die vierte ein konkretes Konto bestimmt.

Kriterien

Zunächst sollen einige Kriterien erläutert werden, nach denen sich die verschiedenen Kontenrahmen klassifizieren lassen.

Verbandskontenrahmen und Standardkontenrahmen

Nach Gründung der BRD haben verschiedene Branchenverbände (Industrie, Groß- & Außenhandel ...) Kontenrahmen entsprechend ihren Erfordernissen entwickelt und ihren Mitgliedsbetrieben anempfohlen. So bietet ein Kontenrahmen

  • für den Handel viel Platz für verschiedene Warengruppen, jeweils mit den diversen Erlösschmälerungen (Rabatte, Boni, Skonti), während
  • verarbeitende Gewerbe selbigen für die Kostenrechnung (Kostenarten, -stellen, -träger) verwenden. Beispiele: GKR, IKR

Für kleinere Organisationen hat die DATEV als Genossenschaft selbstständiger Steuerberater verschiedene Standardkontenrahmen, kurz SKR, entwickelt:

SKR49 für Vereine, Stiftungen, gGmbHs,
für Firmen
SKR03 Prozessgliederungsprinzip,
SKR04 Abschlussgliederungsprinzip.

Prozessgliederungsprinzip vs. Abschlussgliederungsprinzip

Die Grundstruktur der Bilanzierung wurde im § 266 HGB festgeschrieben. Kontenrahmen, die entsprechend aufgebaut sind, folgen dem Abschlussgliederungsprinzip. Beispiel: SKR04

Ein anderer, eher pädagogischer Ansatz ist die Gliederung der Konten anhand eines fiktiven Geschäftsjahres. Den bezeichnet man als Prozessgliederungsprinzip. Beispiel: SKR03

Im Prinzip enthalten beide aber dieselben Konten, lediglich deren "Hausnummern" sind verschieden.

Zugriff über Kontonummer oder Gliederung

Da es zur Zeit (noch) nicht möglich ist, per Knopfdruck zwischen Kontobezeichnung und Kontonummer als Auswahlkriterium umzuschalten, gibt es einige Kontenrahmen, bei denen die Auswahl über die Kontobezeichnung und damit über die HGB-Gliederung erfolgt und andere, bei denen die Kontobezeichnung die Kontonummer enthält. Letztere eignen sich vor allem für Vollzeit-Buchhalter, die ihre Hausnummern aus dem ff kennen. Dagegen werden sich Nebenher-Buchhalter wohl schneller anhand der HGB-Gliederung zum gewünschten Konto durchhangeln.

Auflistung von Kontenrahmen

Hier sind einige Kontenrahmen aufgelistet.

Abkürzung Kontenrahmen verfügbar Land Beschreibung
EKR Österreichischer Einheitskontenrahmen ja AT für Österreich
SKR07 Standardkontenrahmen 07 nein AT/DE angelehnt an den Österreichen Einheitskontenrahmen
KMU Schweizer Kontenrahmen für KMU ja CH für kleine und mittlere Unternehmen
SKR01 Standardkontenrahmen 01 nein DE ist für kleine Personengesellschaften geeignet
SKR02 Standardkontenrahmen 02 nein DE ist für kleine Kapitalgesellschaften
SKR03 Standardkontenrahmen 03 10% DE ist wie SKR01, aber stärker untergliedert nach dem Prozessgliederungsprinzip
SKR04 Standardkontenrahmen 04 90% DE ist wie SKR02, aber stärker untergliedert nach dem Abschlussprinzip
SKR49 Standardkontenrahmen 49 100% ab 2.2.9 DE für Vereine
SKR81 Standardkontenrahmen 81 nein DE für Ärzte
SKR97 Standardkontenrahmen 97 nein DE für Privatpersonen
WoWi Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft 100% ab 3.4 Stand 2012 seit 2018
100% ab 2.2.9 Stand 2003 seit 2008
DE für Vermieter, Wohnungsbaugesellschaften
EKR Einzelhandel-Konterahmen nein DE für den Einzelhandel
GKR Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie nein DE für den Großhandel
IKR Industriekontenrahmen nein DE für die Industrie

In GnuCash enthaltene Kontenrahmen

Einige davon sind, wenn auch teilweise in abgespeckter Version, für GnuCash verfügbar. Da diese von Freiwilligen gepflegt werden, sind sie nicht unbedingt vollständig, aktuell oder gar fehlerfrei. Verbesserungen, Ergänzungen etc. sind daher jederzeit auf der deutschen GnuCash-Mailingliste willkommen.

Da die Kontenrahmen länderspezifisch sind, werden sie nur angezeigt, wenn das Programm mit den richtigen Ländereinstellungen gestartet wird.

AT - Austria/Österreich
Einheitskontenrahmen 2017
Der österreichische Einheitskontenrahmen in der Fassung 2017 wird seit Version 3.4 mitausgeliefert. Dieser Rahmen enthält nur die Platzhalterkonten der dreistufigen Hierachie, d.h. die eigentlichen Konten mit vierstelliger Kontonummer sind selbst nach Bedarf anzulegen.
Der österreichische Einheitskontenrahmen wurde vom Fachsenat für Betriebswirtschaft der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (zum Zeitpunkt der Beschlussfassung noch Kammer der Wirtschaftstreuhänder) unter der Bezeichnung KFS/BW 6 im Mai 2017 beschlossen und veröffentlicht.
CH - Schweiz
KMU 2013
Für kleine und mittlere Unternehmen
Seit 3.9
ist das Grundmodul KMU, gültig ab 2013, in Gnucash enthalten.
Ältere Versionen
enthielten seinen Vorgänger als chkmu.
DE - Deutschland
SKR03
Ein abgespeckter SKR03, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem Prozessgliederungsprinzip, bei dem der Zugriff über die Kontonummer erfolgt, ist in GnuCash enthalten.
SKR04
Ein fast vollständiger SKR04, auch für publizitätspflichtige Firmen, nach dem Abschlussgliederungsprinzip, bei dem der Zugriff über die Gliederung nach HGB erfolgt, ist in GnuCash enthalten. Indiv. Anpassungen sind jederzeit möglich. Bsp. SKR04 im Konto Aktiva: V.Finanzanlagen: Bank: (1800) - könnte dann Platzhalter (jederzeit reversibel) haben -, wenn Unterkonto "DEINEBank" (z.B. 1801) + Unterkto. "DIESEBank" (z.B. 1802) angelegt werden u. sie die einzigen Bankkonten sind.
Alternativ
gibt es einen nummernorientierten bei Erwin Rieger mit sehr interessanten Erweiterungen.
Literatur
http://www.kiehl.de/downloads/117586/L2-52801.pdf
SKR49 für Vereine, Stiftungen und gemeinnützige GmbH
Seit GnuCash 3.4
Fassung 2018 integriert, separat herunterladbar in Bug 795425 - (SKR49) Version 2018 of german account template SKR49 for non-profits.
GnuCash 2.2.9 - 3.3
Fassung 2008 integriert.
Weitere Informationen: zur Gnucash-Version des Kontenrahmens in De/SKR49.
Quelle
Kontenrahmen der DATEV zur Branchenlösung für Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbH
Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft
Für Vermieter, Wohnungsbaugesellschaften
seit Version 3.4
Der „Kontenrahmen für die Wohnungswirtschaft“ ist auf den Stand von 2012 in Gnucash enthalten.
Seit GnuCash Version 2.2.9 bis 3.3
war er auf dem Stand von 2004 enthalten.

Weiterentwicklung von Gnucash: der nächste Kontenrahmen

Es geht das Gerücht um, dass man die verschiedenen Anlagen der Einkommensteuererklärung als Module implementieren könnte. Leider hat sich bisher noch niemand daran gewagt. Falls sich mal jemand an dem einen oder anderen Modul, vielleicht Lohnsteuer, versuchen möchte, kann er/sie/es sich ja mal zwecks Unterstützung vertrauensvoll an gnucash-de@gnucash.org wenden.

Einige kritische Betrachtungen

Dieser Abschnitt gehört sehr wahrscheinlich ganz woanders hin, die Problemstellungen, die hier beschrieben werden sollen, wurden aber beim Erstellen obigen Konzepts offenbar.

Lokalisierung ist mehr als Übersetzung

Gerade wenn es darum geht, Dinge zu bewerten, kann das nicht wertfrei geschehen. Werte sind aber wiederum abhängig von dem Kulturkreis, in dem man sich befindet. So ist beispielsweise in Europa das Rechtswesen der verschiedenen Staaten unterschiedlich stark durchdrungen von römischen Prinzipien im Süden und germanischen im Norden, Präzedenzrecht versus deduktivem Recht etc. pp. Diese Recht wirkt dann auch auf das Rechnungswesen ein. Die Mehrzahl der Entwickler lebt in einem Kulturkreis, für den die Prinzipien in den US_GAAP - United States Generally Accepted Accounting Principles festgelegt sind, die zum Teil im krassen Gegensatz zu den etwa in Deutschland geltenden Bestimmungen des HGB - Handelsgesetzbuchs stehen. Beispiel: Fair Value versus Niederstwertprinzip. Der Versuch eines Kompromisses findet sich in den IFRS - International Financial Reporting Standards. Daher sollte eines der Ziele in der Weiterentwicklung von GnuCash sein, eine Internationalisierung und teilweise auch eine Europäisierung zu erreichen. Letzteres soll bedeuten, dass EU-Richtlinien etwa zum Umsatzsteuerrecht ja für alle Mitgliedsstaaten gleichermaßen gelten und entsprechende eurokratische Floskeln wie

der Zeitpunkt der Lieferung oder sonstigen Leistung oder der Vereinnahmung des Entgelts oder eines Teils des Entgelts (wenn die Lieferung oder Leistung noch nicht ausgeführt ist), sofern dieser Zeitpunkt feststeht und nicht mit dem Ausstellungsdatum der Rechnung identisch ist

oder die gegenteilige Formulierung "Soweit nicht anders angegeben..." gleich in allen EU-Amtssprachen in die Templates Eingang finden, wobei Inter Active Terminology for Europe hilfreich sein könnte - diese Definition des Lieferdatums nur als Beispiel aus dem Richtlinientext, welche hoffentlich nie in der Form auf der Rechnung erscheinen muss.

Daten-Import, Daten-Export, Online-Datenverarbeitung

Daten importieren und exportieren

In Kapitel De/Im-Export werden alle Beiträge zum Import und Export der Buchhaltungsdaten gesammelt.

Online-Banking

Die relevanten Informationen wurde auf der Seite Online-Banking zusammengefasst.

Wertpapierkurse – Maschinelle Kursabfrage mit GnuCash – Online-Kursabfrage mit FinanceQuote

Das ausführliche Kapitel zur automatischen Wertpapier-Kursabfrage in GnuCash befindet sich auf der Unterseite Aktienhandel.

Liste der Kursquellen

Diese Liste ist inzwischen im Anhang A des GnuCash-Handbuchs

letzte veröffentlichte Version
aktuelle Entwicklerversion

aufgegangen.

Tips
  • Ein Symbol der Form aaabbb=X liefert, zumindest bei Yahoo, den Wechselkurs zwischen den Währungssymbolen aaa und bbb.
  • Auf unixartigen Systemen gibt es seit FQ 1.15 man pages in Abschnitt 3p, welche man beispielsweise mit
    man Finance::Quote::AEX
    

aufrufen kann.

  • Wenn man auf der Suche nach dem richtigen Symbol ist, wird man oft auch durch googlen fündig.

Welche Einstellungen GnuCash verwendet und wo sie gespeichert werden

Dieser Abschnitt dient verschiedenen Zwecken:

  • Welche Annahmen macht GnuCash beim Start, und wie lassen die sich beeinflussen?
  • Welche Verzeichnisse und Dateien sollten kopiert werden, wenn man auf einen anderen Rechner umzieht, bzw. in einem Backup berücksichtigt werden?
  • Wo befinden sich die Vorlagen, falls man Anpassungen vornehmen möchte?

Konventionen

Vielerorts werden in der Dokumentation Variablen verwendet, da sich deren Standardwerte je nach Betriebssystem, Bauweise des Programms, Programmversion … unterscheiden. Diese werden grundsätzlich groß geschrieben. Es sind aber zwei Arten zu unterscheiden:

Umgebungsvariablen

Die Schreibweise zur Referenzierung von Umgebungsvariablen ist vom Betriebssystem abhängt:

Unixoid (*BSD, Linux, macOS)
einfache Variante
$NAME
sichere Variante
${NAME}
Microsoft (DOS, Windows)
%NAME%

Normalerweise verwenden wir hier die einfache unixoide Variante. Beim Start wertet Gnucash zunächst verschiedene Umgebungsvariablen aus. Die selbstverständlichste ist

$HOME
Das Verzeichnis, in dem normale Benutzdaten gespeichert werden:
unixoid
/home/<Benutzername>
Windows
ab Vista
C:\Users\<Benutzername>

Daneben sind für "normalen Benutzer" wichtig

$LANG
durch welche die länderspezifischen Einstellungen Sprache, Währung, Datum- und Zeitformat, sowie Vorlagen für Berichte und Kontenrahmen bestimmt werden. Wie diese Variable zu setzen ist, ist vom verwendeten Betriebssystem abhängig;
$LANGUAGE
eine durch Doppelpunkte : getrennte Präferenzliste von Sprachvarianten. So würde mit LANGUAGE="fy:nds:de" zunächst nach einer Übersetzung in Friesisch, dann Niedersächsisch und schließlich Hochdeutsch gesucht.

Siehe Locale_Settings.

Konfigurationsvariablen

Was und wohin wird installiert? Auf diese Variablen hat der normale Anwender keinen Einfluß. Diese hat der Maintainer des Paketes beim Distributor in der Konfiguration zum Bau beispielsweise mit cmake -D … festgelegt. Es kann aber ganz nützlich sein, schon einmal davon gehört zu haben, da es die Suche nach Dateien, etwa um Berichte anzupassen, erleichtert.

Beispiel: PREFIX legt gewissermaßen die Wurzel des Teilbaumes fest, in den Dateien installiert werden. Der Standardwert hierfür ist

  • beim Selbstkompilieren /usr/local/<Paketname>,
  • bei Distributionen /usr/share/[<Desktop>/]<Paketname>.
  • bei *SuSE < 11.x war es aber für GnuCash /opt/gnome/gnucash.

Hierzu gehört auch die Festlegung, ob

  • Aqbanking (deutsches Onlinebanking)
  • OFX (Datenimport für den Rest der Welt ;-))
  • DBI (SQL-Datenbankunterstützung seit 2.3.x)

verfügbar ist oder nicht.

Die eigentlichen Daten

Falls man vergessen hat, wohin man seine Datei gespeichert hat, startet man GnuCash und sieht nach, was im Dialog Datei->Speichern unter… steht. Im Datei-Menü stehen auch noch bis zu 4 zuletzt verwendete Dateien, falls man mehrere hat.

Abhängig vom ab Version 2.3 wählbaren Dateiformat, variiert eine Datensicherung aber etwas:

  • XML: Dies ist eine normale, eventuell gzip-komprimierte Textdatei, die in älteren Versionen der Standard war. Bis 2.3.irgendwas gab es keine Vorgabe für die Dateinamenerweiterung für die aktuelle Datei, wohl aber die vom Programm angelegten Sicherungskopien .xac nach dem Vorgänger XAccountant. Seitdem wird sowohl für die Datei als auch die Sicherungskopien .gnucash. Die Sicherungskopien enthalten zwischen eigentlichem Namen und Erweiterung aber noch einen Zeitstempel.
  • sqlite3: Auch die ist eine einzelne Datei, allerdings im sqlite-Format.
Diese beiden Dateitypen lassen sich einfach mit den Bordmitteln des jeweiligen Betriebssystems also einem Backup-Programm oder dem Datei-Browser auf nahezu jedes beliebige Medium - Diskette, USB-Stick, CD/DVD/BD, externe Festplatte, Netzwerklaufwerk - sichern.
  • mysql, postgres: hier muß man zunächst mit den Mitteln des jeweiligen DatenBank-Management-Systems (DBMS) einen Dump der Datenbank - Vorgabe für deren Namen ist gnucash - erstellen, den man dann sichern und notfalls wieder einspielen kann. Details dazu entnimmt man dem Handbuch des jeweiligen DBMS.


Das Verzeichnis $HOME/.gnucash (GNC_DOT_DIR)

Wichtig
Seit Version 3.0 folgt GnuCash der XDG Base Directory Specification. Daher sind viele der folgenden Angaben veraltet.
ToDo
Configuration_Locations hier einpflegen.

Traditionell speichern Linux-Programme vom Benutzer individuell anpassbare Einstellungen in einem verborgenen Verzeichnis - daher der Punkt vor dem Namen - mit dem Namen des Programms im Heimatverzeichnis des Benutzers, also $HOME/.gnucash.

Unter

  • Windows
    • ab Vista C:\Users\myname\AppData\Local\.... Und unter
    • bis XP entspräche das C:\Dokumente und Einstellungen\MeinName\Lokale Einstellungen\...,
  • macOS $HOME/Library/Application Support/Gnucash

Anpassungen an Vorlagen, die über die Optionen des Programm erfolgen, speichert Gnucash dort. So befinden sich die benutzerdefinierten Berichte in der Datei $HOME/.gnucash/saved-reports-<version>.

Dieser Pfad läßt sich durch das Setzen der Umgebungsvariablen GNC_DOT_DIR verändern, etwa:

GNC_DOT_DIR=~/test/.gnucash gnucash <weitere Parameter>

Dadurch ist es beispielsweise möglich, für geschäftliches, privates und Programmierung verschiedene Konfigurationen zu verwenden. Allerdings sollte man beachten, daß für einige Einstellungen GSettings, respective GConf zuständig ist.

GNOME Einstellungen

Einstellungen, welche insbesondere die äußere Erscheinungsform von GnuCash betreffen wie

  • Fenstergröße
  • Spaltenanordnung
  • Voreinstellungen von Dialogen
  • Einstellungen für Warnungen

werden, wie bei anderen Programmen des Gnome-Desktops gespeichert. Die Möglichkeiten hängen von der Version ab:

Seit GnuCash 2.6: GSettings

Wie Gnome3 verwendet Gnucash seit Version 2.6 GSettings. Dieses verwendet die nativen Backends der jeweiligen Betriebssysteme wie Windows-Registry und DConf unter Linux.

Um also die Werte unter dem Schema

seit GnuCash 4.7
org.gnucash.GnuCash
zuvor
org.gnucash

anzusehen oder zu bearbeiten, sind also die entsprechenden Werkzeuge des jeweiligen Betriebssystems zu verwenden:

Linux
das dconf-Werkzeug, z.B. zum Auslesen
dconf dump /org/gnucash/GnuCash
Komfortabler geht es mit dem graphischen dconf-Editor dconf-editor.
macOS
das defaults-Werkzeug, z.B. zum Auslesen
defaults read --app Gnucash
Windows
Im Registry-Editor regedit unter dem Pfad HKEY_CURRENT_USER\Software\GSettings\org\gnucash\GnuCash.

Bis GnuCash 2.4: GConf (GNOME configuration database)

wurden sie mithilfe des GConf-Daemons, gewissermaßen einem Gegenstück zur Windows-Registry, im Schlüssel </apps/gnucash/> und seinen Unterverzeichnissen wie

<./history/> Zuletzt geöffnete Dateien
<./file0> aktuelle Datei

gespeichert.

Physikalisch liegen diese in $HOME/.gconf/apps/gnucash/ und eigentlich sollte man die Änderung GnuCash überlassen. Falls man aber - aus welchen Gründen auch immer - doch mal Änderungen daran vornehmen wollte, sollte man die besser mithilfe von dem CLI

gconftool-2

oder dem GUI

gconf-editor

durchführen, welches sogar übersetzte Hinweise zur Bedeutung der Einstellungen hat. Die Gnucash-spezifischen Einstellungen befinden sich unter apps/gnucash.

Wer trotzdem meint, diese Dateien anderweitig bearbeiten zu müssen, sollte hinterher der GConf-Daemon neu starten, um ihm die Änderungen bekannt zu machen.

Allgemeine Gnome-Einstellungen

Bestimmte Einstellungen wie etwa den Standard-Zeichensatz übernimmt GnuCash vom Gnome-Desktop. Um diese anzupassen verwendet man am besten das Gnome-Kontrollzentrum

gnome-control-center

und hat eine schöne grafische Oberfläche, sofern das Programm installiert ist. Sofern man einen anderen Desktop verwendet kann man es aber nachinstallieren.

AqBanking-Einstellungen

Das Online-Banking-Modul speichert seine Einstellungen in $HOME/.aqbanking. In älteren Versionen war es das Verzeichnis $HOME/.banking. Falls also die Einstellungen nach einem Update verschwunden sind, ist das Verzeichnis ~/.banking nach ~/.aqbanking zu kopieren.

Gegebenfalls hat man in den Einstellungen angegeben, wo weiteres Zubehör wie die RDH-Schlüsseldiskette zu finden ist.

Zusammenfassung

Somit sollte man nach getaner Arbeit folgende Verzeichnisse sichern:
# Online-Banking:
~/.[aq]banking
## Bei klassischem HBCI wird die Schlüsseldatei idealerweise sowieso nur auf einem externen Medium (Floppy, Stick, ...) gespeichert.

# Werte aus Menü Bearbeiten->Einstellungen:
## seit Gnucash 2.6
~/.config/dconf/user
## bis Gnucash 2.4.x stattdessen: ~/.gconf/apps/gnucash/

# Sonstige GnuCash-Einstellungen:
## Seit Gnucash 3.0:
~/.config/gnucash
~/.local/share/gnucash
## bis Gnucash 2.6.x stattdessen: ~/.gnucash

das/die Verzeichnis[se] der Gnucash-Datei[en]

Vorlagen: Berichte, Kontenrahmen etc.

Falls man das Bedürfnis hat, weitergehende Änderungen an den Vorlagen vorzunehmen, so findet man sie in der Regel in den Unterordnern des GnuCash-Verzeichnisses.

Wo der GnuCash-Ordner liegt ist von Distribution zu Distribution verschieden. Mögliche Anlaufstellen sind etwa

/opt/gnome/share/gnucash (ältere Suse-Distribution) oder
/usr[/local]/share/gnucash.

Falls man das Programm sebst baut, kann man den Pfad über den Konfigurationsparameter --prefix=PREFIX festlegen, siehe oben.

Falls man Änderungen an den Dateien vornimmt, sollte man "Das geänderte Formular vor dem Update schützen" beachten.


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